Glarus – Die Glarner Kantonalbank (GLKB) hat im ersten Quartal 2020 an Ertrag und Gewinn eingebüsst. Während das operative Geschäft gewachsen ist, führten die Turbulenzen an den Kapitalmärkten wegen der Coronakrise im März zu einer Bewertungskorrektur.
Der Betriebsertrag sank im Berichtszeitraum um rund 9,7 Prozent auf 18,3 Millionen Franken, wie die GLKB am Mittwoch mitteilte. Der Rückgang ist auf eine Bewertungskorrektur der Finanzanlagen wegen der Coronakrise in der Höhe von 3,9 Millionen zurückzuführen. Betroffen waren insbesondere strukturierte Produkte sowie sogenannte Tier-1-Anleihen. Im Vorjahresquartal hatte die Bank auf dem gleichen Portfolio noch einen Bewertungsgewinn von 1,6 Millionen Franken verzeichnet.
Die Geschäftsbereiche legten derweil allesamt deutlich zu. Der Bruttoerfolg im Zinsengeschäft, dem wichtigsten Ertragspfeiler, erhöhte sich um 10,7 Prozent auf 15,7 Millionen. Im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft verbuchte die Bank 3,5 Millionen, was eine Steigerung um 20 Prozent bedeutet. Zu dieser Entwicklung hätten auch höhere Erträge aus dem Wertschriftengeschäft und aus der Kreditfabrik beigetragen, hiess es. Im Handelsgeschäft konnte eine Steigerung um 11,6 Prozent auf 1,7 Millionen verbucht werden.
Tiefere Gewinnzahlen
Am Ende resultierte mit 6,6 Millionen ein um 19,2 Prozent geringerer Geschäftserfolg als im Vorjahresquartal und der Reingewinn sank unter dem Strich um 16,8 Prozent auf 5,7 Millionen.
Mehr Hilfen für KMU
Die Bank sieht sich aber dank einer starker Kapitalisierung auch in der Krise gut aufgestellt. Die aktuelle Situation sei allerdings für alle Wirtschaftszweige anspruchsvoll und der weitere Verlauf schwierig einzuschätzen, schrieb sie.
Deshalb stellt sie, wie bereits im März angekündigt, nebst den vom Bund und Kanton beschlossenen Massnahmen weitere 15 Millionen Franken für die Überbrückung von Liquiditätsengpässen für KMU zur Verfügung. Momentan sei eine interne Taskforce mit der Herausgabe der Kredite betraut, hiess es am Mittwoch.
Die Bilanzsumme der Bank betrug per Ende März 6,7 Milliarden und nahm damit seit Anfang Jahr um 5,2 Prozent zu. Im Kerngeschäft Hypotheken weitete die GLKB die Ausleihungen um 42 Millionen auf 4,9 Milliarden Franken aus. Insgesamt beliefen sich die Kundenausleihungen auf 5,4 Milliarden (+1,4%). Die Kundengelder nahmen demgegenüber um 4,1 Prozent auf 3,6 Milliarden Franken ab. (awp/mc/pg)