Wie der demographische Wandel die Anlagemärkte beeinflusst
St. Gallen – In den meisten Industrieländern wird die Bevölkerung immer älter. Diese Entwicklung eröffnet laut einer Studie neue Anlagechancen – sofern man in die richtigen Branchen und Länder investiert.
Konkret profitieren besonders drei Branchen von der steigenden Lebenserwartung: Gesundheit, Finanzen und Automation. Zu diesem Schluss kommt eine am Dienstag veröffentlichte Studie von Raiffeisen Schweiz.
So kaufen ältere Menschen mehr Medikamente und gehen häufiger zum Arzt. Gewinner an der Börse sind Pharma-, Medizinal- und Biotechfirmen. «Das Umsatzwachstum der Unternehmen im Gesundheitssektor ist mehr als doppelt so hoch wie das Wachstum der Gesamtwirtschaft», kommentiert Matthias Geissbühler von Raiffeisen Schweiz.
Aber auch der Finanzsektor selbst boomt laut Geissbühler. Die ältere Generation sei oft vermögend und lasse ihr Geld von Banken verwalten. Davon profitierten die Finanzinstitute.
Schliesslich werde sich mit der bevorstehenden Pensionierung der Babyboomer auch der Fachkräftemangel verschärfen. Die fehlenden Stellen könnten künftig von Robotern und künstlicher Intelligenz übernommen werden – jedenfalls arbeiten derzeit viele Technologieunternehmen an solchen Lösungen. Auch dieser Trend dürfte anhalten.
Kapital fliesst in Schwellenländer
Auch geographisch zeichneten sich Veränderungen ab: Nach dem bisherigen Fokus auf die Industrieländer rückten die Schwellenländer immer mehr in den Anlegerfokus.
Denn viele Länder Afrikas und Asiens wiesen eine junge und wachsende Bevölkerung auf, die die Wirtschaft ankurbeln könnte. Damit könnte auch mehr Kapital dorthin fliessen. (awp/mc/ps)