Singapur – Bis vor einigen Jahren noch war das Geschäft des Brokers auf das Börsenparkett beschränkt. Im Zuge der Digitalisierung in Verbindung mit dem World Wide Web verlagern sich die Tätigkeiten von Brokern immer mehr ins Internet. Dabei steigt die Zahl der Finanzdienstleister stetig – auch das Angebot wird immer reichhaltiger.
Daher stellt sich vor allem für Anfänger im Börsenhandel die Frage, welche Kriterien bei der Auswahl des passenden Brokers maßgeblich sind. Aus diesem Grund haben Experten von Trading.de eine Übersicht erarbeitet, an der abgelesen werden kann, woran ein guter Online-Broker zu erkennen ist.
Welche Aufgaben erfüllt ein Online-Broker?
Ein Online- oder Neo-Broker ist heutzutage keine Einzelperson mehr, die versucht, im direkten Kundengespräch Aktien und Wertpapiere an den Mann oder die Frau zu bringen. Es handelt sich dabei vielmehr um ein Unternehmen, welches eine Handelsplattform zur Verfügung stellt, über die AnlegerInnen mit den verschiedensten Finanzinstrumenten versuchen, Gewinne zu erwirtschaften. Der Broker kauft und verkauft dabei Vermögenswerte im Namen seiner Kunden.
Folgende Basics sind laut Trading.de bei der Beauftragung eines Brokers zu beachten:
- Der Broker hält eine Börsenlizenz von der FINMA (Finanzmarktaufsicht). Diese erlaubt es ihm, zwischen der Börse und den AnlegerInnen Börsengeschäfte zu vermitteln. Privatleute dürfen nicht direkt an der Börse handeln.
- Die Vergütung des Finanzdienstleisters wird Courtage genannt. Diese unterscheidet sich von Anbieter zu Anbieter erheblich, sodass sich vor der Beauftragung ein umfassender Vergleich empfiehlt.
- Der Broker verwaltet das Depot, über das alle Börsengeschäfte des/r jeweiligen AnlegerIn abgewickelt werden.
- Ein guter Broker stellt ein Demokonto zur Verfügung, mit dem Börsenneulinge das Geschehen im Wertpapierhandel üben und verinnerlichen können, ohne dass Echtgeld zum Einsatz kommt.
Online-Broker oder Filialbank?
Auch die Hausbank erfüllt die Funktion eines Brokers. Im Vergleich hat nach Ansicht von Trading.de der Online-Broker viele Vor- und einige Nachteile:
Vorteile des Online-Brokers
- Niedrige Gebühren, da weder ein Filialnetz noch ein aufwendiger Mitarbeiterstab unterhalten werden müssen.
- Ortsunabhängiger Zugriff auf das Depot, wodurch sich die Reaktionszeiten verkürzen.
- Sowohl nationale als auch internationale Handelsplätze können getradet werden.
- Der außerbörsliche Handel wird angeboten.
- Hoher Informationsgehalt auch über lukrative Randbereiche des Börsenhandels.
Nachteile des Online-Brokers
- Keine individuelle Anlageberatung.
- Hoher Zeitaufwand, um sich in die Materie einzuarbeiten.
- Hohes Verlustrisiko für unerfahrene AnlegerInnen.
Welche Finanzinstrumente sind beim Trading zu bevorzugen?
Trading ist eine Form des Börsenhandels, bei der mit kurzfristigen Käufen und Verkäufen Geld verdient wird. TraderInnen stehen damit im direkten Gegensatz zu InvestorInnen, die sich eher daran orientieren, Vermögenswerte über Monate und Jahre im Depot zu belassen, um von steigenden Kursen zu profitieren.
Trader dagegen konzentrieren sich auf einen Handel, bei dem die Positionen selten länger als einige Tage geöffnet bleiben. In der Regel schließen sie ein Geschäft innerhalb eines Tages oder einiger Stunden ab. Zwar können alle Finanzinstrumente direkt getradet werden, allerdings lohnen sich nach Meinung von Trading.de für den kurzen Zeithorizont nur ganz bestimmte Assets, die der betreffende Broker im Portfolio haben sollte:
- Derivate
- Devisen oder Forex (Foreign Exchange)
- CFDs (Contract for Difference)
- Optionshandel
- Rohstoffe
Die Kosten eines Online-Brokers
Das vorrangige Ziel eines Depots ist es, das eigene Vermögen zu vermehren. Daher sollte bei der Wahl des Brokers ein besonderes Augenmerk auf die Gebühren gelegt werden. Diese sind laut Trading.de von Anbieter zu Anbieter verschieden und nicht jeder Broker besteht darauf. Die Kosten eines Brokers können sich aus den folgenden Posten zusammensetzen:
- Depotführung: Online-Broker verlangen üblicherweise für die Depotführung, im Gegensatz zur Filialbank, keine Gebühren.
- Ordergebühren: Die meisten Broker erheben für jede einzelne Order eine Gebühr. Bei einem intensiven Trading lohnt es sich oft, Broker mit Festpreisen zu engagieren. Auch Broker, die eine gewisse Anzahl von Trades kostenlos offerieren, sind interessant.
- Overnight-Gebühren: Darunter werden beispielsweise Verwahrungsgebühren verstanden, wenn Positionen über Nacht offengehalten werden.
- Allgemeine Börsengebühr: Kosten, die für die Nutzung eines Handelsplatzes anfallen können.
(TR/mc/hfu)