Worldwide Equity Research: Bearisher Zyklus nicht vom Tisch
Von Dietmar Lohrmann, CEO Worldwide Equity Research AG.
Zug – Heute beziehen wir uns auf den Newsletter vom 8. Juni 2011 in dem wir einen neuen bearishen Zyklus angekündigt haben. In den etwas mehr als 4 Wochen konnte man nun erleben, wie plötzlich sehr kurze und recht einfache „overbought/ oversold“ Mechanismen zum Zuge kamen – allerdings jeweils in Extremsituationen.
Unsere Statistiken kombiniert mit Intraday-Charts ermöglichten gute Gewinne. Dagegen waren Buy- oder Sell and hold Strategien keineswegs erfolgreich oder nur in wenigen Märkten. Legt man unverändert zugrunde, dass die lang- und mittelfristigen (führenden) Signale und deren Statistiken richtig sind, so sind wir jeden Tag ein Stück näher am Bearmarkt. Die aktuellen Entwicklungen sind denjenigen von Ende 2007 sehr ähnlich. Dennoch haben wir es jetzt wie damals mit einem Timing-Problem zu tun, das nur über eine erhöhte Trading-Frequenz beherrschbar ist. So verwenden wir gegenwärtig nur klare Übertreibungen aus unseren Statistiken (oben wie unten) und fahren dann Short- oder Long-Positionen mit Triggern aus den Intraday-Charts sofern diese homogen sind. Der Vorteil einer solchen „taktischen Strategie“ ist völlig einleuchtend: Man ist bei kurzfristigen Auf- und Abwärtsbewegungen dabei und man ist auch dabei, wenn dann tatsächlich die grosse Bewegung kommt. Diese muss aber erkannt werden und aus taktischen Positionen werden dann wieder strategische. Man kann es auch so ausdrücken: Der seit Anfang dieses Jahres existierende Seitwärtsmarkt wird irgendwann zugunsten eines Trendmarktes verlassen werden.
httpv://www.youtube.com/watch?v=0HQSyzdo7Jg
Dietmar Lohrmann von Worldwide Equity Research erklärt im Video das WER Analysesystem
Längerer «bearisher» Zyklus zu erwarten
Aufgrund der messbaren Strukturen und vor allem der starken Erosion langfristiger positiver Signale, die seit 2009 aktiv waren, müssen wir einen längeren bearishen Zyklus erwarten. Dabei spielen Korrelationen eine kleinere Rolle – obwohl diese nicht unwichtig sind. Auch die negativen Fundamentals wie die Schuldenkrise im EURO und USD sollten bei der technisch-quantitativen Beurteilung der Märkte keine grosse Rolle spielen. Man konnte aber auch 2007 deutlich sehen, dass zahlreiche vom WER-System gemessene Signale und Statistiken den Absturz 2008 – 2009 klar voraussagten. Noch sind die meisten Märkte/ Indizes nicht langfristig eingebrochen – aber bei einigen sieht es schon bedrohlich aus. In der Regel kann man den Finanzsektor als Vorläufer betrachten – positiv wie negativ. Nach dem Absturz von 2008 bis März 2009 erholte sich nur ein Teil der Finanzinstitute. In den USA gingen zahlreiche in Konkurs und insgesamt konnten sich die einschlägigen Finanzindizes kaum erholen – also völlig anders als einige andere Branchen. In Europa gehören die Bankaktien auch nicht gerade zu den Hits und in einer sich zuspitzenden Solvenzkrise können wir uns kaum eine Verbesserung dieses Sektors vorstellen. (WER/mc/hfu)