Worldwide Equity Research: Zeichen für Stürmische Zeiten

Dietmar Lohrmann

Dietmar Lohrmann.

Von Dietmar Lohrmann, CEO Worldwide Equity Research AG.

Selten, dass man ein solches Datum hat und dann auch noch einige Erkenntnisse zum Besten geben darf: 11.11.11 – und dann noch Freitag.

Auch wenn der 400-Meter Asteroid – den man bereits auch kannte – an der Erde vorbeigeschrammt ist, es drängt sich der Vergleich mit dem Zustand der Märkte auf. Nochmals gut gegangen – bald kommt der nächste und der ist vielleicht noch grösser. Ein Astronom sagte einmal, dass der für die Erde tödliche Asteroid vermutlich aus dem Nichts kommt – also nicht zuvor katalogisiert wurde. Das ist auch logisch, denn die katalogisierten sind berechnet und daher „kontrolliert“. Nur ein überraschend abgelenkter Meteorit hat eine sehr geringe Vorlaufzeit oder Erkennungszeit, bevor er einschlägt – je nach Grösse 1-4 Tage. So könnte es auch an den Börsen kommen. Was wir sehen ist ein geradezu verheerender Optimismus, der von den Medien geschürt wird. Gemessen an dem, was wir als vorlaufende Indikatoren messen können (langfristige Einbrüche, Formationen etc.), sind die Aktienmärkte abenteuerlich teuer. Natürlich nicht gemessen an den jetzigen Ergebnissen der Unternehmen, sie sind aber bereits Vergangenheit und der Kontraktionsprozess wird pfeilschnell einsetzen – wie ein Asteroid 50 000 Stundenkilometer.

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Dietmar Lohrmann von Worldwide Equity Research erklärt im Video das WER Analysesystem

Positive Indizes fast nur in den USA
Wir beobachten streng den Baltic Dry Index, der häufig die Richtung vorgibt – nicht immer, aber oft. Das Rating nach unserer Datenbank liegt bei 1*short mit einem Ranking von – 0.3. Das sieht harmlos aus, aber dieser Index ist von stark positiv nach negativ gekippt. Auch der Topix aus Japan ist nicht gerade zu vernachlässigen. Rating: 5*short, Ranking -2.0. Das ist schon deutlich. Generell finden wir positive Indizes fast nur in den USA. Verbesserungen sehen wir nur kurzfristig und seltener mittelfristig. Dennoch: Es gibt welche wie zum Beispiel den DJ US RESTAURANTS. Das dürfte aber hauptsächlich mit der Flucht in USD zu tun haben. Stabil bis bullish dagegen sind immer noch die Bonds – nicht alle natürlich. Italienische Staatsanleihen sprangen in der Rendite bis auf 7%! Bund, BOBL etc. bleiben gefragt. High risk – no return. Auf die Idee, mit Index-Short-Positionen Geld zu machen, kommen die Einfallslosen eben nicht. Wir bleiben dabei – wer die Zeichen an der Wand verschläft, hat nicht verstanden, dass man mit Shorts nicht nur Sport treiben, sondern auch kräftig verdienen kann.

Ein NTV-Journalist verstieg sich zu der Aussage: “Wenn die Zinsen in Italien so blieben, dann wäre Italien sofort pleite!” Vor wenigen Wochen behauptete man, dass Italien gar kein Problem sei. In unzählige N-tv-Interviews beschwichtigten und blöckten die „Fachleute“, dass Italien eigentlich kerngesund sei. Nach dieser Logik kann ein Land in die Insolvenz steuern und dennoch kerngesund bleiben! Leider bleibt das aber ein Wunschtraum. (WER/mc/hfu)

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