Fed-Chefin Yellen hält weitere Zinsanhebungen für angemessen

Janet Yellen

Janet Yellen, ehemalige Fed-Chefin. (Foto: © United States Government Work)

Washington – Die Chefin der US-Notenbank Fed, Janet Yellen, hält in begrenztem Umfang weitere schrittweise Leitzinsanhebungen in den kommenden Jahren für angemessen. Dies geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten schriftlichen Stellungnahme Yellens zu einem Auftritt vor Vertretern des US-Kongresses im weiteren Tagesverlauf hervor. Zudem bekräftigte Yellen, dass die Notenbank dieses Jahr mit dem Abbau ihrer billionenschweren Bilanz beginnen werde. Die Aussagen decken sich mit früheren Stellungnahmen der Fed.

Unsicherheiten gebe es allerdings bezüglich der Inflation und man werde die Inflationsentwicklung «in den kommenden Monaten genau beobachten», heisst es weiter. Yellen rechnet mit einer anhaltend robusten wirtschaftlichen Entwicklung in den USA, die weitere geldpolitische Straffungen zulasse.

Kein steiler Straffungspfad
Gleichzeitig gab die Fed-Chefin aber auch Signale, die gegen einen steilen Straffungskurs sprechen. «Weil der neutrale Zinssatz derzeit im historischen Vergleich recht niedrig ist, müsste der Leitzins nicht allzu deutlich weiter steigen, um zu einer neutralen geldpolitischen Haltung zu gelangen», heisst es in der Stellungnahme. Mit dem neutralen Zinssatz ist dasjenige Niveau gemeint, das weder treibend noch eindämmend auf die wirtschaftliche Entwicklung wirkt sowie Ersparnisse und Investitionen in Einklang bringt. Entscheidende Einflussfaktoren sind unter anderem die Produktivität, das Bevölkerungswachstum und das Sparverhalten in einer Volkswirtschaft.

Zwar dürfte die neutrale Rate laut Yellen in der Zukunft wieder steigen. Man gehe in der Fed aber davon aus, dass sie auch langfristig unter dem Niveau der vergangenen Jahrzehnte bleiben werde. (awp/mc/pg)

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