Josef Ackermann soll am 29. März zum VRP von Zurich Financial Services gewählt werden.
Zürich – Josef Ackermann kehrt in die Schweiz zurück: Der scheidende Deutsche-Bank-Vorstandsvorsitzende soll Verwaltungsratspräsident des Finanz- und Versicherungskonzerns Zurich Financial Services (ZFS) werden. Der 64-jährige Ackermann soll nach der Generalversammlung am 29. März an die Spitze des Kontrollgremiums gewählt werden, teilte der Konzern am Dienstagabend mit. Bis zu seinem Ausscheiden bei der Deutschen Bank Ende Mai wird Vize Tom de Swaan die Geschäfte des Verwaltungsrats leiten.
Überraschend kommt der Entscheid nicht. Ackermann, der schon jetzt Vizepräsident des Verwaltungsrats ist, wurde schon längere Zeit als möglicher oder gar wahrscheinlicher Nachfolger von Manfred Gentz gehandelt.
Ackermann früher Konzernchef bei SKA
Ackermann war in den 1990er-Jahren Konzernchef bei der Schweizerischen Kreditanstalt (SKA), der heutigen Credit Suisse. Im Zusammenhang mit der Reorganisation der CS Holding, welche den Abbau von rund 5000 Stellen und die Aufhebung des Namens SKA zur Folge hatte, trat er dann aber zurück. Danach wurde er in den Vorstand der Deutschen Bank berufen, seit 2006 ist er dort Vorstandsvorsitzender. Ein Amtskollege Ackermanns in der Finanzmetropole Zürich wird der frühere deutsche Bundesbank-Chef Axel Weber sein: Der 54-Jährige soll im Mai an die Spitze des Verwaltungsrats der Grossbank UBS rücken. Ackermann hatte Weber angeblich auch als seinen Nachfolger bei der Deutschen Bank im Auge, dieser zog jedoch den Wechsel von Frankfurt nach Zürich vor.
Weltweit gut vernetzt
Der Zurich-Konzern will sich noch stärker auf Versicherungen fokussieren und plant daher auch eine Umbenennung in Zurich Insurance Group. Im vergangenen Jahr erzielte die Gruppe einen Gewinn von 3,77 Mrd USD. Analysten bewerten den Entscheid für Ackermann positiv. Die Wahl sei zu begrüssen, meint etwa die ZKB in einem Kommentar. Ackermann sei seit vielen Jahren im Finanzgeschäft tätig und habe hierbei diverse wichtige Führungspositionen inne gehabt. Zudem sitze er auch in diversen Verwaltungsräten wichtiger Weltkonzerne (u.a. Siemens, Royal Dutch Shell). Auch sei er gut vernetzt (inkl. akademischer Bereich) und weise einen guten Leistungsausweis auf.
Ackermann dürfte ein aktiver VRP sein
Die ZBK betont aber auch, dass ZFS mit Ackermann einen viel aktiveren VRP erhalten werde, als sein Vorgänger dies sei oder gewesen sei. Es sei davon auszugehen, dass er in seiner neuen Funktion ganz im Gegensatz zu seinen Vorgängern auch verstärkt in der Öffentlichkeit auftreten wird.
Aktie steigt
Die Börse nimmt die Wahl von Josef Ackermann ebenfalls wohlwollend auf: Die ZFS-Aktie notiert um 09.30 Uhr um 1,5% höher bei 237,50 CHF (SMI +0,5%). Der Anstieg dürfte aber vor allem auch mit den allgemein steigenden Kursen für Finanztitel (CS +3,7%, UBS +2,2%) zu tun haben.
Ertragsorientierung und Wachstum in bessere Balance bringen
Positiv auswirken könnten sich auch Kommentare von ZFS-CEO Martin Senn in der «Finanz und Wirtschaft» (Ausgabe 14.3.): So meinte er etwa auf den Vorwurf der geringen Wachstumsdynamik angesprochen: «Die Zukäufe in Lateinamerika und Asien sind in den letztjährigen Zahlen nicht oder erst für das vierte Quartal enthalten. Diese Expansionsschritte werden sich immer deutlicher niederschlagen. Sie spiegeln unsere Absicht, Ertragsorientierung und Wachstum in eine bessere Balance zu bringen. Das wollen wir auch gegenüber den Investoren vermitteln.»
Keine Dividendenkürzung
Eine Kürzung der Dividende will er dabei aber nicht. «Nein, die Dividende soll nicht niedriger ausfallen. Das wäre ein massiver Einschnitt für die Investoren, zu dem nur in Ausnahmefällen gegriffen werden sollte, etwa wenn die Solidität oder die Bilanzstärke auf Dauer gefährdet wären. Ich bin zuversichtlich, dass wir unsere Wachstumspläne umsetzen und gleichzeitig eine im Branchenvergleich dauerhaft attraktive Dividende bezahlen können.» (awp/mc/pg/upd/ps)
Überraschend kommt der Entscheid nicht. Bereits zuvor war Ackermann, bereits jetzt Vizepräsident des Verwaltungsrats, als möglicher Nachfolger von Manfred Gentz in Betracht gezogen worden. Ackermann war in den 1990er-Jahren Konzernchef bei der Schweizerischen Kreditanstalt (SKA), der heutigen Credit Suisse. Im Zusammenhang mit der Reorganisation der CS Holding, welche den Abbau von rund 5000 Stellen und die Aufhebung des Namens SKA zur Folge hatte, ist er zurückgetreten. Danach wurde er in den Vorstand der Deutschen Bank berufen, seit 2006 ist er Vorstandsvorsitzender.
Verstärkter Fokus aus Versicherungen
Ein Amtskollege Ackermanns in der Finanzmetropole Zürich wird der frühere deutsche Bundesbank-Chef Axel Weber sein: Der 54-Jährige soll im Mai an die Spitze des Verwaltungsrats der Grossbank UBS rücken. Ackermann hatte Weber angeblich auch als seinen Nachfolger bei der Deutschen Bank im Auge, dieser zog jedoch den Wechsel von Frankfurt nach Zürich vor. Der Zurich-Konzern will sich noch stärker auf Versicherungen fokussieren und plant daher auch eine Umbenennung in Zurich Insurance Group. Im vergangenen Jahr erzielte die Gruppe einen Gewinn von 3,77 Mrd USD.