Pascal Niquille, Präsident der ZGKB-Geschäftsleitung. (Foto: ZGKB)
Zug – Die Zuger Kantonalbank (ZGKB) hat trotz Tiefzinsumfeld im ersten Semester mehr Gewinn gemacht. Bei der Immobilienfinanzierung verzeichnete die Bank ein Wachstum und sieht sich auch für die Zukunft gut aufgestellt.
In den ersten sechs Monaten 2016 stieg der Geschäftsertrag im Vergleich zum Vorjahr um 1,2% auf 104,3 Mio CHF. Das Ergebnis im wichtigen Zinsgeschäft habe sich im herausfordernden Umfeld von Negativzinsen positiv entwickelt, teilte die ZGKB am Freitag mit. Die Kantonalbank habe in den ersten sechs Monaten 2016 «gut gearbeitet».
Der Nettoerfolg aus dem Zinsengeschäft stieg bei weiterem Hypothekenwachstum um 1,2% auf 77,5 Mio CHF. Ein höheres Volumen an Ausleihungen verbunden mit «umsichtigem Bilanzmanagement» hätten zu diesem «erfreulichen Zinsergebnis» geführt, liess sich Pascal Niquille, Präsident der Geschäftsleitung, in der Mitteilung zitieren.
Regional führender Immobilienfinanzierer
Konkret nahmen die Kundenausleihungen um 0,5% auf 11,9 Mrd CHF zu, und die Hypothekarforderungen stiegen trotz zunehmender Amortisationen um 0,1% auf 11,3 Mrd CHF. Damit bleibe die Bank in der Wirtschaftsregion Zug führend bei den Immobilienfinanzierungen, hiess es. Der Anteil an Festhypotheken stieg den Angaben nach per Mitte Jahr weiter auf 97,6% nach 96,9% im Vorjahr. Die Kundengelder legten um 0,1% auf 9,4 Mrd zu.
Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft ging dagegen um 7,2% auf 16,0 Mio CHF zurück, während im Handelsgeschäft ein deutlich höherer Erfolg von 8,8 Mio CHF (+22%) resultierte. Das Vertrauen der Kunden in die weltweiten Märkte sei noch nicht wiederhergestellt, so die Bank. Die Kommissionserträge seien aber auch infolge der Umstellung auf retrozessionsfreie Produkte zurückgegangen.
Gleichzeitig sank der Geschäftsaufwand in der Berichtsperiode um 2,2% auf 49,6 Mio CHF. Der Personalbestand in Vollzeitstellen stieg bis Ende Juni auf 405 nach 402 Ende Dezember 2015. Die Sachkosten seien allerdings deutlich tiefer ausgefallen, hiess es. Dazu beigetragen habe unter anderem der im Jahr 2013 vollzogene IT-Plattformwechsel. Das Kosten/Ertrags-Verhältnis verbesserte sich somit auf 47,5% nach 49,0% im Vorjahr.
Unter dem Strich erhöhte sich der Geschäftserfolg um 5,5% auf 49,6 Mio, und der Halbjahresgewinn legte um 1,2% auf 31,3 Mio CHF zu.
Anspruchsvolles Umfeld
Die Bilanzsumme der ZGKB erreichte per Ende Juni 14,5 Mrd CHF und lag damit 1,2% höher. Die Eigenmittel stiegen zum Stichtag um 1,5% auf rund 1,2 Mrd CHF, womit die Qualität des Kreditportefeuilles «unverändert gut» sei, hiess es weiter. Im laufenden Jahr sei zur Berechnung der Eigenmittelunterlegung auf den internationalen Standardansatz nach Basel III umgestellt worden. Damit reduzierte sich die Ratio für das verfügbare regulatorische Kapital auf 16,6% nach 17,1% (Basel II) per Ende 2015.
Für das laufende Geschäftsjahr geht die Bank «trotz anspruchsvollem Umfeld mit Zinsen auf tiefem Niveau und anhaltender Frankenstärke» davon aus, «die kontinuierliche Entwicklung der Vorjahre fortzusetzen». Der Zuger Immobilienmarkt bleibe stabil, auch wenn er sich etwas moderater entwickle als in den Vorjahren.
Im zweiten Halbjahr soll das Angebot weiter ausgebaut werden: Seit Mitte Jahr biete die Kantonalbank bereits «Konto-Sets» an, und ab Herbst sei die mobile Zahlungslösung Paymit/Twint verfügbar. Anfang 2017 würden zudem drei neue Anlagelösungen eingeführt mit einer neuen Technologie zur Anlagenprüfung. Das Bedürfnis nach Anlageberatung im Umfeld von tiefen Zinsen sei gross, so Niquille. (awp/mc/pg)