Zinsprognose April 2017: Der April steht im Zeichen der Politik, Hypozinsen mit leichter Aufwärtstendenz
Zürich – Am 23. April wählen die Franzosen einen neuen Präsidenten. Zwar wird kaum einer der vier Kandidaten im ersten Anlauf die mehr als 50 Prozent zum Wahlsieg benötigten Stimmen erhalten, dennoch steht mit der Kandidatur von Marine Le Pen auch für die internationalen Finanzmärkte ein Risikoszenario zur Wahl, das den ohnehin schon unterbewerteten Euro weiter schwächen könnte, mit entsprechend negativen Folgen für die Schweizer Nationalbank.
Der April steht ganz im Zeichen der Politik und der Wahlen in Frankreich. Zwar haben die Märkte seit dem Brexit und der Wahl Trumps Erfahrung mit politischen Schocks, dennoch sind Auswirkungen insbesondere auf den Devisenmarkt nicht auszuschliessen, auch wenn sich die europäischen Märkte im Vorfeld der französischen Wahlen betont entspannt zeigen.
So ist der Euro Stoxx 50 Volatility Index bspw. seit Anfang Jahr um rund 10 Prozent gesunken – der VSMI, der die erwarteten Kursschwankungen des SMI widerspiegelt, sogar um knappe 19 Prozent. Ein, wenn auch unwahrscheinlicher, Wahlsieg Le Pens könnte indes die Volatilität an den Märkten schlagartig erhöhen. Ein wahrscheinliches, teilweises Auseinanderfallen der Eurozone würde in solch einem Szenario aktueller denn je, mit den entsprechenden Risiken, die vom Markt eingepreist werden müssen. Weitere Abflüsse aus dem Euro in sichere Häfen wie den Schweizer Franken, Dollar, Yen oder auch Gold würden dann wahrscheinlich und erhöhten den Druck auf die Nationalbank.
Zusätzliche Deviseninterventionen oder gar eine weitere Senkung der Zinsen in den negativen Bereich wären dann wahrscheinlich. Zwar ist dieses Risikoszenario eher unwahrscheinlich, dennoch sollten sowohl Anleger als auch Immobilienkäufer und Hypothekarnehmer rund um die französischen Wahlen mit einer erhöhten Volatilität und somit mit Bewegungen auf dem Zins- und Devisenmarkt rechnen.
Zinsprognose: Steigende Hypozinsen im März
Nach einer kurzen Baisse Ende Februar erholen sich die Hypozinsen rasch und steigen im Vergleich zum Vormonat tendenziell. Die Richtzinsen für 5- bzw. 10-jähige Festhypotheken legen um 3 bzw. 6 Basispunkte zu, während die 2-jährige Festhypothek und die Libor-Hypothek um 1 Basispunkt sinken.
Datengrundlage: Richtzinsen von über 30 Banken und Versicherungen im Durchschnitt. Stand: 27.03.2017.
Die Bewegung auf dem Zinsmarkt wird interessanterweise mehrheitlich durch die günstigsten Anbieter ausgelöst. Während die durchschnittlich teuersten Anbieter ihre Richtzinsen seit Anfang Jahr über alle Laufzeiten hinweg relativ konstant halten, offerieren die günstigen Anbieter tendenziell höher und treiben somit den Aufwärtstrend an. Gerade die relativ grossen Schwankungen bei den günstigsten Zinsen zeigen, dass im Markt durchaus Wettbewerb herrscht und sich der Vergleich immer lohnt. Sprich, wer heute die günstigsten Konditionen offeriert, gehört vielleicht schon in der nächsten Woche nicht mehr zu den attraktivsten Anbietern. Für Hypothekarnehmer bedeutet das: Auch wenn das Angebot auf den ersten Blick attraktiv scheint, sollten unbedingt immer mehrere Offerten von verschiedenen Anbietern zum selben Stichtag eingeholt werden oder am besten gleich mit einem unabhängigen Profi in die Verhandlung gehen. Denn schon wenige Basispunkte Unterschied machen über die gesamte Laufzeit eine Ersparnis von zigtausend Franken. (Moneypark/mc/hfu)
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