Zürcher Kantonalbank steigert Gewinn – Kosten deutlich gesenkt

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(Bild: ZKB)

Zürich – Die Zürcher Kantonalbank hat im Geschäftsjahr 2013 Konzern- und Bruttogewinn gesteigert. Während der Kommissionsertrag auf einen Höchststand gestiegen ist, spricht die ZKB von gegenläufigen Entwicklungen im Zinsengeschäft. Für 2014 wird ein «ansprechendes Resultat» erwartet. Gleichzeitig gab die ZKB bekannt, dass man sich von 9000 ausländischen Kunden trennen will.

Der Konzerngewinn stieg im Geschäftsjahr 2013 um 7,2% auf 797 Mio CHF, wie die Bank am Freitag mitteilte. Der Bruttogewinn verbesserte sich um 2,5% auf 877 Mio CHF, während der Betriebsertrag wie im Vorjahr einen Wert von 2,1 Mrd CHF erreichte. Das «erfreuliche» Jahresresultat gestatte es, eine Gewinnausschüttung an den Kanton und die politischen Gemeinden von insgesamt 369 Mio CHF vorzunehmen und die Eigenkapitalbasis mit einem Gewinnrückbehalt von 428 Mio CHF weiter zu stärken. Mit anrechenbaren Eigenmitteln von 9,4 Mrd CHF erreichte die Bank eine Kernkapitalquote (Tier 1) von 16,2%. Die Bilanzsumme hat sich um rund 1 Mrd CHF verringert und belief sich per Ende 2013 auf 149,7 Mrd CHF (-0,7%).

Kommissionsertrag auf Höchststand
Mit 53% bleibt das Zinsengeschäft gemäss Medienmitteilung die Hauptertragsquelle. Das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft habe 26% zum Gesamtergebnis beigesteuert, das Handelsgeschäft 16% und der übrige Erfolg 5%. Beim Netto-Neugeld verzeichnete die Bank ein Minus von 0,4 Mrd CHF nach einem Netto-Neugeld von 8,3 Mrd CHF im Vorjahr.

Der Zinserfolg blieb mit 1,1 Mrd CHF um 3,2% hinter dem Vorjahresergebnis zurück. Während das Aktivgeschäft einen positiven Einfluss auf den Zinsensaldo hatte (+4%), sank der übrige Zinserlös aufgrund des anhaltend tiefen Zinsniveaus deutlich (-19%). Die Bemühungen, das Anlagegeschäft kontinuierlich auszubauen, «tragen Früchte», schreibt die ZKB. Die Erträge im Wertschriften- und Anlagegeschäft wurden um 5% gesteigert. Mit 551 Mio CHF (+2,8%) habe das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft einen neuen Höchststand erreicht.

Handelserfolg in der Höhe von 340 Mio Franken
Seit der Neuausrichtung des Handelsgeschäfts 2007/2008 würden sich die Handelsergebnisse durch eine hohe Kontinuität ausweisen, so die ZKB. Im Berichtsjahr bezifferte sich der Handelserfolg auf 340 Mio CHF (-10,1%). Zu diesem Resultat habe der Devisen-, Sorten- und Edelmetallhandel 129 Mio CHF beigetragen, der Handel mit Obligationen, Zins- und Kreditderivaten 107 Mio CHF, der Handel mit Aktien und Aktienderivaten 21 Mio CHF und der übrige Handelserfolg 83 Mio CHF.

Der übrige ordentliche Ertrag habe sich gegenüber 2012 annähernd auf 109 Mio CHF verdoppelt. Der Mehrertrag sei vor allem auf die Veräusserung einer Aktienbeteiligung an der Ascom Holding zurückzuführen, die seit 2007 als Finanzanlage in den Büchern gehalten wurde.

Zusätzliche Liquidität aufgebaut
Mit 1,2 Mrd CHF wurde der Geschäftsaufwand um 2% gesenkt. Die Cost/Income-Ratio (Geschäftsaufwand und Abschreibungen auf Anlagevermögen in Prozenten des Betriebsertrages) habe sich von 64,4 auf 62,7% verbessert und liege damit wieder im von der Bank definierten Zielband von 58 bis 64%. Bei den Personalkosten von 851 Mio. Franken (-2%) habe der Personalstopp Wirkung gezeigt. Der teilzeitbereinigte Personalbestand ging um 4,9% auf 4’818 per Ende 2013 zurück.

Um für strengere Liquiditätsvorschriften «schon jetzt gerüstet zu sein», habe die ZKB im 2013 zusätzliche Liquidität aufgebaut, führt die Bank weiter aus. Die flüssigen Mittel erhöhten sich auf 29,5 Mrd CHF (+13,3%). Dabei handele es sich vor allem um unverzinste Einlagen (Giroguthaben) bei der Schweizerischen Nationalbank.

«Ansprechendes Resultat» erwartet
Wachstum und eine aufgehellte Konjunktur. Dadurch dürfte nicht nur die Exportwirtschaft an Fahrt gewinnen, sondern auch das Vertrauen der Privatanleger in die Märkte sukzessive zurückkehren. Dies werde den Geschäftsgang des Finanzinstituts im laufenden Jahr begünstigen. Das Zinsengeschäft, die wichtigste Ertragsquelle der Bank, werde dagegen unter Druck bleiben, umso mehr, als sich eine Zinstrendwende frühestens 2015 abzeichne. Insgesamt rechnet die ZKB für das Geschäftsjahr 2014 mit einem ansprechenden Resultat.

ZKB will sich von 9000 ausländischen Kunden trennen
Die ZKB will sich von tausenden Kleinkunden im Ausland trennen. Insgesamt trifft der Plan der Staatsbank, bis Mitte 2015 in allen Märkten steuerkonform zu sein, rund 9000 Kunden. Im vergangenen Jahr wurde damit begonnen, die Verbindungen zu diesen Kunden zu trennen. In erster Linie sind es laut ZKB so genannte Retailkunden. Die Betroffenen befinden sich in mehr als 100 Ländern, wie ZKB-Privatbankchef Christoph Weber am Freitag vor den Medien in Zürich sagte. Bei Auslandschweizern soll die Trennung weniger konsequent gehandhabt werden: Für sie gelten Ausnahmeregelungen, wenn sie ihre Vermögen und Einkünfte einwandfrei versteuern.

Die ZKB will eine primär im Kanton Zürich verankerte Bank bleiben, strebt aber auch nach grösseren Erträgen mit vermögenden Privatkunden im Ausland. Dabei interessiert die Bank primär Europa. Vom US-Geschäft, das von der Schweiz aus betrieben wurde, hat sich die Bank 2012 verabschiedet. Die ZKB-Privatbanksparte verwaltet mit 41 Mrd CHF rund ein Fünftel aller der Bank anvertrauten Kundenvermögen. Buchungsplattformen will die Bank nur in der Schweiz und in Salzburg betreiben, wo die ZKB Österreich ihren Sitz hat. Die 2010 von der ZKB unter dem Namen Privatinvest AG übernommene Einheit schreibt nach Angaben von Top-Banker Weber derzeit keine schwarzen Zahlen. (awp/mc/upd/pg)

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