ZKB-CEO Martin Scholl.
Zürich – Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) hat im Geschäftsjahr 2012 einen Bruttogewinn von 706 Mio CHF erwirtschaftet, was einem Rückgang von rund 17% entspricht. Der Konzerngewinn sank um rund 23% auf 594 Mio CHF. Mit einer Ausschüttung von 374 Mio CHF an den Kanton und die politischen Gemeinden bleibe diese aber auf Höhe des Vorjahres, teilt die Bank am Freitag mit. Das Ergebnis 2012 wird dabei von einen einmaligen Aufwand für die Pensionskasse im Umfang von 150 Mio CHF belastet. Bereinigt um diesen Effekt resultierte ein gegenüber dem Vorjahr leicht höherer betrieblicher Bruttogewinn von 856 Mio CHF und ein um 3,3% tieferer Konzerngewinn von 744 Mio CHF.
Im Zinsengeschäft erwirtschaftete das Staatsinstitut einen Erfolg von 1,2 Mrd CHF, was einem Rückgang von 2,3% entspricht. Vor allem die Passivmarge sei durch das ausserordentlich tiefe Zinsniveau stark unter Druck gewesen, heisst es. Der Erfolg des Kommissions- und Dienstleistungsgeschäfts erhöhte sich dagegen um 2,0% auf 536 Mio CHF und macht damit rund ein Viertel aller Erträge aus. Damit sei das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft zu einem wichtigen Ertragsstandbein der Bank geworden, schreibt die ZKB.
Cost/Income-Ratio auf 64,4% verschlechtert
Den Erfolg aus dem Handelsgeschäfts steigerte die Bank um 6,4% auf 379 Mio CHF. Das sei das drittbeste je erzielte Ergebnis in diesem Bereich, so die ZKB. Die Marktrisiken im Handelsbuch gingen im Durchschnitt um 26 Mio CHF auf 21 Mio CHF zurück. Der Geschäftsaufwand nahm im gleichen Zeitraum um 1,7% auf 1,3 Mrd CHF zu. Die Cost/Income-Ratio verschlechterte sich in der Folge auf 64,4% nach 63,5% im Vorjahr.
Die Kundenausleihungen nahmen um 6,3% auf 78,6 Mrd CHF zu, wobei das Institut bei den Hypotheken ein Wachstum von 3,6% verzeichnete. Insgesamt flossen der Bank im vergangenen Jahr Nettoneugelder von 8,3 Mrd CHF zu gegenüber 12,3 Mrd CHF im Jahr davor. Die Kundenvermögen erhöhten sich innert Jahresfrist um 14,8 Mrd auf 191,4 Mrd CHF.
Verhaltener Ausblick
Für das Jahr 2013 rechnet die ZKB nicht mit einer nachhaltigen wirtschaftlichen Erholung und klar positiven Wachstumsraten, trotz der leicht verbesserten Konjunkturdynamik in der Schweiz. Sie erwartet stagnierende Erlöse bei einer anhaltend hohen Kostenintensität und damit ein tieferes Geschäftsergebnis im laufenden Geschäftsjahr 2013. Im Steuerstreit mit den USA lasse sich nicht beurteilen, ob und wann die ZKB zur Kasse gebeten werde, hiess es. Kurz vor Weihnachten hat die Staatsanwaltschaft in Manhattan Mitarbeiter der ZKB wegen Beihilfe zu Steuerbetrug angeklagt.
Wenig wahrscheinlich seien Belastungen für die ZKB aus dem Entscheid des Bundesgerichts, wonach Vermögensverwaltungskunden Anspruch auf Retrozessionen haben. Die ZKB habe ihre Verträge stets nach den einschlägigen Vorgaben erfüllt und ihre Kunden transparent informiert, erklärte die Bank. (awp/mc/upd/ps)