ZKB-CEO Martin Scholl.
Zürich – Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) hat im ersten Halbjahr 2013 leicht mehr verdient als in der Vorjahresperiode. Ein rückläufiges Zinsergebnis konnte nicht zuletzt durch Verbesserungen bei den Kosten aufgefangen werden. Im Hypothekargeschäft zeigte sich das Staatsinstitut zurückhaltend.
Der Bruttogewinn stieg gegenüber dem bereinigten Vorjahreswert um 0,7% auf 455 Mio CHF, der Halbjahresgewinn verbesserte sich um 0,4% auf 394 Mio, wie dem am Freitag veröffentlichten Semesterbericht zu entnehmen ist. In den Vergleichszahlen des Vorjahres ist dabei die einmalige Belastung von 150 Mio CHF für die Pensionskasse ausgeklammert.
Mehrerträge in Vermögensverwaltung
Der Betriebsertrag der Bank ging in den ersten sechs Monaten um 1,5% auf 1,09 Mrd CHF zurück. Dabei sank der Erfolg im weiterhin klar wichtigsten Geschäft, dem Zinsengeschäft, um 3,7% auf 571 Mio CHF. Immerhin habe sich das Geschäft gegenüber dem zweiten Halbjahr 2012 dank leicht verbesserter Passivmarge etwas erholt, so die ZKB.
Der Ertrag aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft konnte dagegen um 4,0% auf 279 Mio CHF gesteigert werden. Der grösste Teil des Kommissionsertrags stammte aus dem Wertschriften- und Anlagegeschäft. Erfreulich hohe Mehrerträge seien in der Vermögens- und Depotverwaltung erzielt worden. Im Handelsgeschäft sank der Erfolg allerdings um 10% auf 202 Mio CHF, wobei vor allem ein klarer Rückgang im Geschäft mit Obligationen, Zins- und Kreditderivaten ins Gewicht fiel.
Gleichzeitig hielt die ZKB die Kostenentwicklung im Zaum: Der Geschäftsaufwand konnte um 3,1% auf 631 Mio CHF gesenkt werden. Die im Herbst 2012 gestarteten Aktivitäten zur Prozess- und Kostenoptimierung hätten sich dabei positiv ausgewirkt, heisst es. Die Anzahl der Mitarbeitenden ging gegenüber Ende 2012 um fast 3% auf 4’931 Stellen zurück.
Börsenentwicklung schmälert Kundenvermögen
Die Kundenausleihungen nahmen gegenüber Ende 2012 um 1,6% auf 79,8 Mrd CHF zu; bei den Hypotheken verzeichnete das Institut ein «moderates» Wachstum von 1,9%. Man schenke der Qualität der Ausleihungen unverändert hohe Aufmerksamkeit, versichert die Bank. Den Bestand an Kundengeldern beziffert die Bank auf 93,8 Mrd CHF, was einer Abnahme um 0,4% gegenüber dem Stand von Ende 2012 entspricht.
Das Total der Kundenvermögen lag Mitte Jahr 0,5% tiefer als Ende 2012 und erreichte noch 190,9 Mrd CHF. Der Nettoneugeld-Zufluss in der Halbjahres-Periode belief sich derweil auf 790 Mio CHF (VJ 785 Mio). Die Bewertung an den Börsen führte dagegen zu einer Abnahme der Vermögen um rund 1,7 Mrd CHF.
Gut gerüstet für zweites Halbjahr
Die Kapitalisierung präsentiert sich mit einer Kernkapitalquote nach Basel III von 14,9% solide. Damit liege die Bank im oberen Bereich des eigenen Zielbands von 13 bis 15%. Das «harte Kernkapital» (CET1) belief sich auf 13,9%.
Für das zweite Halbjahr sieht sich die Bank «gut gerüstet». Trotz des unsicheren Umfelds erwarte sie für 2013 ein «ansprechendes Resultat», heisst es im Semesterbericht. (awp/mc/upd/ps)