ZKB KMU Index: Jahresrückblick 2016

ZKB KMU Index: Jahresrückblick 2016

Zürich – Das Jahr 2016 kann mit einem Umsatz von CHF 180.77 Mio. (Vorjahr CHF 119.20 Mio.) als das umsatzstärkste Jahr im eKMU-X Segment der Zürcher Kantonalbank bezeichnet werden. Insgesamt wurden 8‘218 Abschlüsse erzielt. Dies entspricht einer Zunahme von 26.65% gegenüber dem Vorjahr (6489 Abschlüsse). Das erhöhte Interesse an ausserbörslichen Aktien wird von der positiven Entwicklung des ZKB KMU Index untermauert. Der Benchmark, welcher aus 38 Gesellschaften besteht, legte um über 14% zu und schlug damit die Schweizer Hauptindizies.

Besonders in der Gunst der Investoren standen die Titel der Zur Rose Group AG. Kein Unternehmen veröffentlichte mehr Neuigkeiten. So konnte mit Corisol Holding AG ein neuer Investor an Bord geholt werden, welcher frisches Kapital für das weitere Wachstum zur Verfügung stellte. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hatte in einem Urteil entschieden, dass Boni auf rezeptpflichtige Arzneimittel für EU-ausländische Versandapotheken zulässig sind. Mitte 2017 wird Zur Rose auf der Verkaufsfläche einer Migros-Filiale in Bern die erste Shop-in-Shop-Apotheke der Schweiz eröffnen. Kurz vor Jahresende unterbreitete die saudische Al Faisaliah Group den Zur Rose-Aktionären ein Kaufangebot für maximal 400‘000 Aktien zu CHF 76.00. Dieses Angebot beförderte die Aktien nochmals auf neue Höchststände.

Eine gute Kursperformance lieferte auch der Aargauer Bäder- und Klinikbetreiber Bad Schinznach AG, dessen Umsatz sich für das Geschäftsjahr 2015 um 3.7% steigerte, der Reingewinn erhöhte sich von CHF 3.2 Mio. auf CHF 6.6 Mio. Die Aktionäre kamen in den Genuss einer um 9% höheren Dividende von CHF 48 pro Aktie. Für das Geschäftsjahr 2016 wird von der Geschäftsleitung ein gutes Resultat erwartet.

Der Aktienkurs des Biotta- und Smoothie Hersteller Thurella legte nach der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen im September ebenfalls zu. Das Umsatzwachstum konnte dank des zunehmenden Exportgeschäfts, um 6.5% auf CHF 16.3 Mio. gesteigert werden. Aufgrund von höheren Marketingausgaben sanken jedoch die Margen. Einen detaillierten Ausblick für das laufende Geschäftsjahr gibt es noch nicht.

Bei den Verlieren fällt der Bergbahnen- und Skiressortbetreiber Weisse Arena AG auf. Nachdem die Bündner erstmals in ihrer Geschichte in die roten Zahlen gerutscht sind, ging es auch mit dem Kurs auf Talfahrt. Das Defizit beträgt etwas über eine Million Franken bei einem Gruppenumsatz von CHF 88.8 Mio. Auch die Lenzerheide Bergbahnen mussten erstmals in der Firmengeschichte einen Verlust ausweisen. Trotz einem Rekordsommer konnte der Verlust nicht abgewendet werden, die Aktionäre mussten sogar auf die Dividenden verzichten. Die beiden Bündner Betriebe zeigen wie schwierig die Situation im Wintertourismus ist.

Auch das Badener Stadt Casino musste Federn lassen. Generell kämpfen die Schweizer Spielcasinos mit rückläufigen Spieleinnahmen. Zusätzlich wurde die bereits bewilligte Konzession in Wien wegen Verfahrensfehlern aufgehoben. Die Expansion nach Liechtenstein ist ebenfalls gescheitert. All dies bewegte einige Aktionäre, die Titel zu verkaufen.

Auch im breiten Markt gab es grössere Kursausschläge. Nachdem die an der SIX Swiss Exchange kotierte AEVIS Victoria-Gruppe die Genfer Privatklinik Gruppe Generale Beaulieu zu einem Preis von CHF 25‘000 pro Aktie übernommen hat, erstaunt die Performance von 131.5% nicht.

Die auf Biegetechnick von Blechen spezialisierte HBB Holding AG konnte trotz grösseren operativen Problemen zulegen. Scheinbar haben die Aussagen des Managements, dass das operative Geschäft wieder besser läuft, den Kurs beflügelt. Im Frühjahr wurde eine Kapitalerhöhung unter Ausschluss des Bezugsrechts durchgeführt.

Der Gasthof zum Löwen, welcher aus einer einzigen Liegenschaft besteht, konnte sich ebenfalls erholen. Hier liegt die Immobilie im Fokus der Anleger, welche die Aktie kaufen. Eine Dividende gibt es nicht. Aktionäre welche an der Generalversammlung teilnehmen, erhalten einen Imbissgutschein.

Bei den Verlierern finden wir mit Abschlag von über 45% die AG Hallenstadion, welche das gleichnamige Stadion betreibt. Die Umsätze in der Aktie waren im vergangenen Jahr sehr gering. Hier kann man momentan von einem Käuferstreik sprechen. Gleiches gilt für die Aktien des Zürcher Opernhauses, trotz der Aktionärsvorteile bleiben hier ebenfalls die Käufer fern.

Auch der „Penny Stock“ des Technologie Unternehmens Tec-Sem AG kam im vergangen Jahr unter die Räder.

Aufgrund der Umbausituation beim Zürcher Kongresshaus wurde eine kleinere Verkaufswelle der Aktien losgetreten. Am 5. Juni 2016 hat das Zürcher Stimmvolk der Gesamtsanierung des Kongresshauses und der Tonhalle zugestimmt. Im kommenden Juli soll mit den Bauarbeiten begonnen werden, die Wiedereröffnung ist für den August 2020 geplant.

Im Dezember standen neben der Zur Rose Group auch andere Gesellschaften im Rampenlicht. So macht die BKW den Aktionären der AEK Energie AG ein Übernahmeangebot von CHF 30‘000 pro Aktie. Aktuell dürften noch 7% im Umlauf sein. Die BKW hat bereits Ende Juni 2016 von verschiedenen Aktionären Aktien, u. a. von der Alpiq zu einem Preis von CHF 37‘350, gekauft.

Die Schweizer Zucker AG kämpft aufgrund des nassen und kühlen Frühlings mit einem starken Zuckerrübenernterückgang. Erstmals mussten aufgrund der geringen Ernte konventionelle Rüben importiert werden. Normalerweise werden nur Bio-Zuckerrüben in die Schweiz importiert, weil hiervon zu wenige produziert werden. Es gibt aber auch ein Lichtblick für die Zuckerindustrie, da sich die Preise leicht erholt haben.

Leider wird es einen prominenten Abgang vom ausserbörslichen Markt geben. Die AXA Leben AG, welche bereits die Aktienmehrheit an der Zürcher Freilager AG hält, hat sich, wie schon lange vom Markt erwartet, entschlossen, die restlichen Aktien zu CHF 8‘000 zu kaufen. Die Angebotsfrist läuft bis zum 16. Januar 2017.

Ausblick
Der ausserbörsliche Markt dürfte weiter an Dynamik zulegen. Das Interesse der Investoren an nichtkotierten Aktien nimmt stetig zu, wie die steigenden Volumen und die Anzahl Abschlüsse zeigen. Schon im Januar 2017 gab es den ersten Neuzugang auf der Handelsplattrom der Zürcher Kantonalbank. Die Immobiliengesellschaft sitEX Properties AG, welche sich auf den Erwerb von unterbewerteten Liegenschaften in der Schweiz und im Ausland konzentriert. Es ist auch zu erwarten, dass sich weitere kleinere Gesellschaften, welche an der SIX Swiss Exchange kotiert sind, den Gang an die Ausserbörse wagen.

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