ZKB-Österreich-Chef Adrian Kohler.
Salzburg – Ab heute firmiert die 100-prozentige Salzburger Tochter der Zürcher Kantonalbank (ZBK) unter dem Namen Zürcher Kantonalbank Österreich AG. Die Zürcher mussten bei der Tochter, die für sie den EU-Markt für Privatkunden weiter öffnen soll, aber erst ein paar Leichen aus dem Keller räumen.
Der Umbau des bisher als Privatinvestbank AG (PIAG) bekannten Instituts sei jetzt abgeschlossen, betonte ZKB-Österreich-Chef Adrian Kohler am Mittwoch in Wien vor den Medien. Nach Wien gereist waren auch ZKB-Chef Martin Scholl und Privatbanking-Leiter Christoph Weber.
Justizverfahren beendet
Die ZKB musste sich seit der Vollübernahme Anfang 2010 mit den heiklen Geschäftsbeziehungen der Tochter herumschlagen. Es gab Altlasten wie Betrugsfälle mit daraus resultierenden Schadenersatzpflichten. Die Justiz ordnete Hausdurchsuchungen an. In die Schlagzeilen geriet die Bank auch mit Transaktionen von Rakhat Aliyev, dem ehemaligen kasachischen Vize-Aussenminister und bis Ende Mai 2007 Botschafter von Kasachstan in Wien. Mit kurstreibenden Transaktionen wurde die Bank ebenfalls in Zusammenhang gebracht.
Umbenennung soll nun einen Neuanfang dokumentieren
«Alle Konten, die wir nicht mehr haben wollen, gibt es nicht mehr», sagte Kohler. Die Umbenennung soll nun einen Neuanfang dokumentieren. Die Justizverfahren seien alle eingestellt, sagte Kohler. Es habe auch keine Strafen weder für Betroffene noch für die Bank gegeben.
ZKB-Qualitätsanspruch
Die Restrukturierung habe mit 18 Monaten aber länger gedauert als geplant, sagte Kohler. Die ZKB pumpte insgesamt 18 Mio EUR in die Bank. Für ZKB-Chef Martin Stoll war auch der Qualitätsanspruch des Zürcher Staatsinstituts wichtig: «Dort, wo Zürcher Kantonalbank draufsteht, muss auch Zürcher Kantonalbank drin sein», hatte er in der Vergangenheit gesagt. (awp/mc/gh)