Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Aufwärtstrend auch im zweiten Quartal fortgesetzt. Dank einer Quartalsperformance von rund +5,1% befinde sich der SPI im laufenden Jahr bereits um rund 13% im Plus, heisst am Montag im neuesten IPO-Newsletter der Zürcher Kantonalbank. Insgesamt habe sich das Marktumfeld für Börsengänge auch im zweiten Jahresviertel als attraktiv erwiesen, dies dank der positiven Entwicklung der Aktienindizes, dem hohen Anlagebedarf, der stattlichen Unternehmensbewertung sowie der aktuell moderaten politischen Risiken.
Basierend auf diesem günstigen Marktumfeld hätten die IPO-Aktivitäten im Vergleich zum Vorjahr insbesondere bezüglich Volumen deutlich zugenommen. In Europa betrug das Platzierungsvolumen im Q2 rund 18 Mrd EUR und in den USA über 27 Mrd EUR.
Zwei Neuzugänge an SIX im Q2
An der Schweizer Börse hat es im zweiten Quartal zwei Neuzugänge gegeben. Mit einem Platzierungsvolumen von 1,9 Mrd CHF hält sich das IPO der Galenica Santé (mittlerweile umbenannt in Galenica) weiterhin an der Spitze der grössten globalen Börsengänge. Dies sei für den Schweizer Finanzplatz besonders erfreulich, meint die ZKB. Galenica Santé wurde im April von der ehemaligen Galenica-Gruppe abgespalten.
Mit dem Biotech-Unternehmen Idorsia erfolgte ein weiterer Zugang als reiner Spin-Off ohne Platzierung von Aktien. Aktionäre von Actelion erhielten im Zuge der Übernahme durch Johnson & Johnson Idorsia-Aktien als Sachdividende.
Und anfangs Juli und damit im dritten Quartal wurde mit der Versandapotheke Zur Rose bereits ein weiterer Zugang an der Börse verzeichnet, hier lag das Emissionsvolumen inklusive Greenshoe bei 252 Mio CHF. Zudem hat die Elektro- und Messtechnikspezialistin Landis+Gyr angekündigt, voraussichtlich noch in diesem Quartal an die Börse zurückzukehren.
Internationale Börsen im Juni unterschiedlich
Die ZKB verweist weiter darauf, dass sich die wichtigsten internationalen Börsen im Juni unterschiedlich präsentiert hätten. So habe sich in den USA der Aufwärtstrend fortgesetzt, wogegen hierzulande nach sieben positiven Monaten erstmals wieder eine negative Performance von 1,2% resultiert habe. Die hiesigen Aktien hätten unter der Erwartung einer weniger expansiven Geldpolitik der EZB gelitten. Grundsätzlich ist es laut ZKB aber positiv, dass die EZB die ultraexpansive Geldpolitik langfristig zurückfahren könne. Dies sei als Beweis des Vertrauens in den Konjunkturaufschwung zu werten.
Aber auch ein sehr gemächlicher Normalisierungsprozess dürfte nach Jahren der expansiven Geldpolitik nicht ohne Verwerfungen ablaufen, so die ZKB. Dennoch prognostiziert die Bank auf Sicht von drei Monaten einen SPI-Stand von knapp 10’400 Punkten und auf Sicht von einem Jahr einen Stand von über 10’900.
Als Fazit schreibt die ZKB, dass das erste Halbjahr 2017 als aktives IPO-Halbjahr in die Geschichte eingehe und mit Landys+Gyr bereits ein neuer Börsen-Debütant bereitstehe. Zudem würden weitere Schweizer Gesellschaften unter Branchenkennern als IPO-Kandidaten für 2017 gehandelt. (awp/mc/ps)