ZKB Weekly KMU Porträt: Cham Group AG
Tätigkeit:
Die Cham Group konzentriert sich seit dem Verkauf der Spezialpapieraktivitäten auf die Entwicklung des ehemaligen Papieri-Areals in Cham. Dort soll bis 2030 ein neues Quartier mit Wohnungen und Arbeitsplätzen erstellt werden. Zudem wird das angrenzende Pavatex-Areal mittelfristig ebenfalls entwickelt. Der Baufortschritt soll zu kontinuierlichen Wertsteigerungen aus Neubewertung führen. Durch das integrierte Geschäftsmodell will die Cham Group den gesamten Lebenszyklus der Liegenschaften von der Entwicklung über den Bau bis zu Bewirtschaftung und Werterhalt abdecken. Nachhaltigkeit und schonender Umgang mit Ressourcen sind dabei zentrale Anliegen. Weiteres Wachstum kann die Cham Group durch Zukäufe von zusätzlichen Entwicklungs- und Anlageliegenschaften in der erweiterten Region generieren.
H1/2019 Resultat:
Die Cham Group hat im H1/2019 einen Gewinn von CHF 9.9 Mio. erzielt, nachdem es im Vorjahreszeitraum CHF 83.6 Mio. gewesen waren. Das Betriebsergebnis vor Neubewertung (EBIT) der Gruppe wird mit CHF -0.1 Mio. nach CHF -0.3 Mio. angegeben, der Neubewertungserfolg mit CHF 11.8 Mio. nach CHF 45.5 Mio. Der Gewinn im Vorjahr erklärte sich vor allem mit der Umstellung der Rechnungslegung, dem Verkauf des Geschäftsbereichs Papier und einer signifikanten Neubewertung des Papieri-Areals. Daher sind die Zahlen kaum mit der Vorjahresperiode zu vergleichen. Das Eigenkapital der Cham Group per Mitte Jahr wird mit CHF 238.9 Mio. angegeben, was einer Eigenkapitalquote von 92% entspricht. Der Gesamtwert des Immobilienportfolios erhöhte sich um CHF 15 Mio. auf CHF 153.3 Mio. Die Studienauftragsverfahren für die erste Bauetappe des Papieri-Areals wurden anfangs 2019 abgeschlossen und erste Baugesuche eingereicht. Im Sommer 2019 wurde mit den Aufräum- und Abbrucharbeiten begonnen. Auf dem ehemaligen Fabrikgelände soll etappenweise über die nächsten 10 bis 15 Jahre ein elf Hektar umfassendes neues Quartier mit je rund 1’000 Wohnungen und Arbeitsplätzen entstehen.
Gemäss Mitteilung vom 13. Dezember ist der Verkauf der ersten Eigentumswohnungen, Lofts und Ateliers auf dem Papieri Areal erfolgreich angelaufen. Von den 105 angebotenen Einheiten waren nach wenigen Tagen bereits 101 reserviert. Von den 46 Eigentumswohnungen im geplanten Hochhaus wurden 44 reserviert, von den 52 Loftwohnungen und den 7 Ateliers entlang der Lorze waren nur noch 2 Lofts verfügbar.
Ausblick:
In der zweiten Jahreshälfte wurde mit den Bauvorbereitungen begonnen. Dadurch werden sich die Mieteinnahmen aus Zwischennutzungen reduzieren. Die Gesellschaft erwartet, dass die Rekursfrist für die inzwischen bewilligten Baugesuche unbenutzt verstreicht. Danach soll planmässig mit dem Bau begonnen werden. Bis zur voraussichtlichen Fertigstellung der ersten Bauetappen im Jahr 2022 dürfte die Cham Group kein positives Ergebnis aus operativer Tätigkeit mehr erzielen. Hingegen rechnet die Gesellschaft mit sukzessiven Wertsteigerungen aufgrund von Neubewertungen aus dem Baufortschritt. Weiter verspricht die Cham Group ihren Aktionären, bis auf weiteres eine Sockeldividende von sechs Franken je Aktie auszubezahlen, bis die Immobiliengesellschaft die operative Rentabilität erreicht hat.
Fazit:
Mit der ganzen Überbauung dauert es noch eine gewisse Zeit. Die Projekte befinden sich an einer attraktiven Lage mit gutem Potential. Falls die Indikatoren für den Immobilienmarkt auf dem aktuellen Niveau bleiben und die Zinsen nicht stark ansteigen, dürften die Projekte künftig gute Erträge abwerfen. Wenn sich die Bauvorhaben wie geplant realisieren lassen und die Erträge nicht reinvestiert werden, dürfte sich die Ausschüttungsquote nach der Fertigstellung der einzelnen Bauphasen erhöhen, was sich in einer attraktiven Dividendenrendite niederschlagen würde. (ZKB/mc/ps)
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