ZKB Weekly KMU Porträt: Repower AG

Kurt Bobst

Repower-CEO Kurt Bobst. (Foto: Repower)

Tätigkeit
Repower ist ein international tätiges Energieunternehmen mit Sitz in Poschiavo. Es ist von der Produktion über den Handel bis zur Verteilung und zum Vertrieb auf der ganzen Strom Wertschöp­fungskette aktiv. Repower bietet ihre Energiedienstleistungen auch anderen Versorgern an und führt Arbeiten für Dritte aus. Die Schlüs­selmärkte sind die Schweiz und Italien. Das Unternehmen beschäf­tigt rund 580 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Geschäftsjahr 2016
Die Gesamtleistung der Repower reduzierte sich im Geschäftsjahr 2016 um 8% auf CHF 1.7 Mia. Das operative Er­gebnis auf Stufe EBIT stieg von einem Verlust im Vorjahr von CHF 69 Mio. auf CHF 22 Mio. Dazu beigetragen haben u.a. die Ergebnisse aus dem Day-Ahead-und Regelenergiemarkt in Italien, die Veräusse­rung von nicht betriebsnotwendigen Liegenschaften sowie der Ver­kauf der Tochtergesellschaft connecta ag. Auch die höheren Markt­preise im vierten Quartal haben sich durch Wertaufholungen auf Produktionsanlagen positiv auf das Ergebnis ausgewirkt. Negativ beeinflusst wurde das Ergebnis von Sondereffekten wie der Erhöhung der Rückstellungen auf Langfristverträgen sowie Wertanpassungen auf Forderungen im Vertrieb Italien. Insgesamt betrug das Gruppen­ergebnis CHF -13 Mio. Die im vergangenen Jahr erfolgreich vorge­nommene Kapitalerhöhung führte zu einem Mittelzufluss von CHF 171 Mio. Dadurch ist das Eigenkapital markant auf CHF 763 Mio. gestiegen. Die Eigenkapitalquote beträgt solide 45.3% und liegt am oberen Ende der strategischen Bandbreite. Repower erweiterte ihr Aktionariat um zwei weitere starke Partner, die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) (28.32 %) und UBS Clean Energy Infra­structure KGK (UBS-CEIS) (18.88 %). Die bisherigen Aktionäre Kanton Graubünden und Axpo Holding AG halten neu 21.96 % bzw. 12.69 %. Publikumsaktionäre sind mit 18.15 % beteiligt.

Ausblick
Die Marktbedingungen bleiben auch in den nächsten Jah­ren herausfordernd. Für das laufende Jahr rechnet Repower mit ei­nem operativen Ergebnis vor Sonderfaktoren auf Niveau 2015. Ab 2019 zeichnet sich eine mögliche leichte Verbesserung des Preisum­feldes ab. Ein Grund dafür ist, dass in Deutschland Kraftwerkskapa­zitäten vom Netz gehen, was positive Auswirkungen auf die Preise haben dürfte.

Fazit
Wie die meisten grossen Energieunternehmen kämpfen auch die Bündner mit einem Umsatz-und Margenschwund. Aufgrund der tieferen Personal-(-4.84%) und Materialkosten sowie Fremdleistun­gen (-12%) stieg die EBITDA Marge gegenüber dem Vorjahr von 2.5% auf 3.2%. Da die Gestehungskosten in den letzten Jahren hö­her als der Marktpreis für Strom waren, schrieben die Bündner rote Zahlen. Nach einem hohen Verlust von über CHF 136 Mio. im Ge­schäftsjahr 2015, wurde die Neuausrichtung eingeleitet. Die Basis dazu wurde mit einer Kapitalerhöhung im vergangen Jahr gelegt. Auch die kommenden Jahre dürften für die Repower AG anspruchs­voll bleiben. Einige Experten erwarten eine Erhöhung der Energie­preise erst ab dem Jahr 2025. Die weitere Aktienkursentwicklung ist somit stark vom Strompreis und den Erfolgen der Neuausrichtung abhängig. Bis diese greifen müssen die Aktionäre weiterhin auf eine Ausschüttung verzichten. Letztmalig wurde 2014 CHF 2 pro Aktie ausgeschüttet. Im Sektorenvergleich, auf Basis der Kennzahlen Preis/Umsatz, Preis/EBITDA und Preis/Eigenkapital, sind die Titel trotz des markanten Kursanstieges, günstig bewertet. Dies deutet auf ei­ne gewisse Skepsis der Anleger hin. (ZKB/mc/ps)



Zusätzliche Informationen zu Repower AG wie

finden Sie bei der Zürcher Kantonalbank hier…


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