CKW-CEO Felix Graf. (Foto: CKW)
Zürich – Die Centralschweizerische Kraftwerke AG (CKW) ist im Bereich Produktion, Verteilung und Vertrieb von Elektrizität tätig. Bis 2050 wollen die Innerschweizer rund CHF 3 Mrd. in einen neuen Produktionsmix investieren. 80% davon sollen in erneuerbare Energien, wie Gross-und Kleinwasser, Sonne, Wind, Geothermie und Biomasse fliessen. Etwa die Hälfte der Grossinvestitionen könnten nach Schätzungen aus dem Jahr 2012 im Ausland getätigt werden. Gleichermassen wichtig ist CKW der Ausbau von Erzeugungskapazitäten im regionalen Umfeld. Flexible Erzeugungskapazitäten wie Pumpspeicher-und Gaskombikraftwerke könnten in Zukunft die unregelmässig anfallende Energie aus Wind und Sonne absichern.
Die CKW will gemäss ihrer im Jahr 2014 überarbeiteten Strategie ihr Kerngeschäft weiter optimieren, Kosten sparen und stärker in neue Wachstumsfelder investieren, zum Beispiel in Datacenter Services und in Dienstleistungen rund um die Energiebeschaffung und den Energieverbrauch. Die Axpo Holding AG hält 81% der CKW-Aktien.
Geschäftsjahr 2013/14
Im Geschäftsjahr 13/14 wurde deutlich weniger Umsatz und Gewinn erzielt als im Vorjahr. Zum einen wurde das Ergebnis durch Rückstellungen und Wertberichtigungen auf Bezugsverträgen und dem Kraftwerkspark belastet. Zum anderen war das Vorjahresergebnis wegen positiver Sondereffekte besonders gut ausgefallen. Im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr stieg die Strombeschaffung der CKW-Gruppe aus eigenen Kraftwerken und Beteiligungen im Vergleich zum Vorjahr um 4.8% auf 5’160 Mio. Kilowattstunden. Der Stromabsatz fiel derweil um 4% auf 6’318 Mio. Kilowattstunden. Die Gesamtleistung der CKW-Gruppe sank um 9.7% auf CHF 847.6 Mio. Tiefere Absatzpreise sowie fallende Energiemarktpreise trugen zu dem Rückgang bei. Der EBIT brach um zwei Drittel auf CHF 47.1 Mio. ein. Trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds sei nach Aussage der Unternehmensleitung ein «operativ befriedigendes Betriebsergebnis» erzielt worden. Unter dem Strich resultierte ein um 56% geringerer Reingewinn von 57,1 Mio. Hier fiel der Erfolg der assoziierten Gesellschaften in Höhe von CHF 15.8 Mio. positiv ins Gewicht sowie die im Vorjahresvergleich geringere Steuerlast. Der Gewinn je Aktie lag bei CHF 9.03 CHF. Der Verwaltungsrat beantragt an der Generalversammlung am 30. Januar 2015 eine Dividende von CHF 3.00 CHF -nach jeweils CHF 4.50 CHF in den drei Jahren zuvor.
Ausblick
Das Management erwartet für das laufende Geschäftsjahr 2014/2015 ein weiterhin herausforderndes Marktumfeld mit hohem Margendruck. Unabhängig davon verfolgt die CKW weiterhin ihre Strategie und setzt auf einen starken Kundenfokus, ein stabiles Netzgeschäft und konsequentes Kostenmanagement. In Europa führt der Ausbau der Subventionen für erneuerbare Energien weiterhin zu einem steigenden Überangebot und sinkenden Strompreisen. Von den tiefen CO2-Preisen profitierten Gas-und Kohlekraftwerke. Mit Blick auf die Energiestrategie 2050 des Bundes und dem anvisierten Ausstieg aus der schweizerischen Kernenergie wird die Bedeutung des Stromimports tendenziell zunehmen.
Fazit
Die CKW leidet wie alle Stromversorger unter dem Marktumfeld. Vor allem die anhaltend tiefen Grosshandelspreise belasten das traditionelle Stromgeschäft. Die grössten Risiken lauern in einem weiteren Rückgang der europäischen Strompreise. Regulatorische und politische Massnahmen im Zusammenhang mit der geplanten Energiepolitik in der Schweiz gilt es auch zu beachten. Ein positiver Kurstreiber könnte ein weiteres Wachstum der Europäischen Wirtschaft sein. Dieser Umstand würde den Stromverbrauch weiter erhöhen, was sich in höheren Preisen widerspiegeln würde. Auch höhere Preise von Co2-Zertifikaten und ein Anstieg der Rohstoffpreise, würde die Situation zugunsten der Versorger beeinflussen.
Im Sektorenvergleich ist die CKW-Aktie eher auf einem höheren Niveau bewertet, dies zeigen die Kennzahlen Preis/Cash Flow und EV/EBITDA. Das Preis/Buch Ratio von 0.85x sieht zwar auf den ersten Blick günstig aus, hier dürfte aber ein weiteres schwieriges Jahr eingepreist sein. Setzt man in der Berechnung des fairen Wertes ein Wachstum von 5% bis 7% ein, so ist die Aktie in der momentanen Situation angemessen bewertet. Die Bilanz steht mit einer Eigenkapitalquote von 72% auf sehr soliden Beinen. Die durchschnittliche Auszahlungsrate der Dividende (POR) war 30% des Gewinnes pro Aktie, in den letzten 10 Jahren. (ZKB/mc/ps)
Quelle: ZKB