von André Spillmann, ZKB
Tätigkeit: Die Erdgas Obersee AG wurde im Herbst 2016 in Energie Zürichsee Linth AG (EZL) umbenannt. Sie versorgt Industrie- und Gewerbekunden sowie Ein- und Mehrfamilienhäusern in den Kantonen St. Gallen, Schwyz und Glarus mit Erd- und Biogas und den dazu notwendigen Dienstleistungen. Ergänzend zum Kerngeschäft werden verstärkt auch weitere Dienstleistungen wie Energie-Contracting und Betriebsführungen angeboten. Zudem werden 7 Erdgastankstellen betrieben. Die EZL mit den Tochterfirmen Lampert Heizungen und MZ Sanitär + Heizung beschäftigt rund 60 Mitarbeitende, darunter 7 Lernende. Je 30% der Aktien befinden sich im CS Infrastruktur Fonds und im breiten Publikum. Die restlichen 40% sind im Besitz der Stadt Rapperswil-Jona, von Uznach und Glarus-Nord.
Geschäftsjahr 2015/16: Die Energie Zürichsee Linth AG konnte den konsolidierten Umsatz mit CHF 51.5 Mio. gegenüber dem Vorjahr (52.5 Mio.) knapp halten. Der grösste Anteil mit 60.6% stammt aus Gaslieferungen. Das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA sank wegen tieferer Gaspreise um 3.3% auf CHF 7.3 Mio. Die EBITDA-Marge blieb dank Kostensenkungen mit 14.8% nahezu unverändert. Durch 15% höhere Abschreibungen auf die Sachanlagen sank der EBIT um über 10.6% auf CHF 4.9 Mio. Auch nahm der Jahresgewinn durch eine Kompensationszahlung in Höhe von CHF 1.4 Mio an die Stadt Rapperswil-Jona ab. EZL ist somit von sämtlichen möglichen Altlastenforderungen im Zusammenhang mit der Nutzung des ehemaligen Gaswerkareals befreit. Die Aktionäre stimmen an der kommenden GV vom 3. März ab über eine Dividende von CHF 37.50 pro Aktie.
Ausblick: Die kühle Witterung im vergangenen Dezember und Januar dürfte sich positiv auf den Energieabsatz ausgewirkt haben. Auch konnte der Kundenstamm weiter ausgebaut werden. Der Energiebedarf der neu ans firmeneigene Gasnetz angeschlossenen Gebäude hat dabei schon den Wert von über 1‘000 kW überschritten.
Fazit: Trotz des Rückganges des Gesamtumsatzes konnte der Absatz von Erdgas, Biogas und Treibstoff in den letzten Jahren leicht gesteigert werden. Leider haben die sinkenden Rohstoffpreise negativ auf die Margen ausgewirkt. Diese befindet sich bei der EZL mit 14.2% auf einem relativ tiefen Niveau. Die Bewertung der EZL-Aktien liegt momentan über dem Sektorendurchschnitt. Dafür befindet sich die Dividendenrendite mit 2% genau im Branchenschnitt. Auch künftig dürfen Anleger mit einer stabilen Ausschüttung rechnen. Die anvisierte Ausschüttungsquote von 40% bis 60% des konsolidierten Jahresgewinnes nach Minderheitenabzug wurde mit aktuell 55% grosszügig eingehalten. Ohne die a.o. Auszahlung an die Stadt Rapperswil- Jona wäre das Ergebnis weit höher ausgefallen. Die Bilanz steht mit einer Eigenkapitalquote von 69% auf einem soliden Fundament.
Die Aktien der EZL eignen sich für Langfristanleger mit einer regionalen Verbundenheit und den Fokus auf Dividendenerträge setzen. Die weitere Unternehmensentwicklung dürfte weiterhin vom Wetter und der Gaspreisentwicklung beeinflusst werden und davon, ob die strategische Ausrichtung hin zum Anbieter von umfassenden Energieversorgungslösungen erfolgreich ist. (ZKB/mc)
Zusätzliche Informationen zur Energie Zürichsee Linth AG wie
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