Tätigkeit
Die Patiswiss AG, gegründet 1905, stellt hochwertige Halbfabrikate im Süsswarenbereich für Gewerbe, Industrie und Gastronomie im Inund Ausland her. Es werden vor allem folgende Produkte hergestellt: Haselnuss- und Mandelmassen, Marzipane, Pralinémassen und –Crèmen, Fondants, Puder- und Vanillezucker, Granulate und Krokante oder karamellisierte Kerne. Abgerundet wird das Sortiment durch Hauptimportprodukte der Marken Valrhona, Cointreau und Capfruit aus Frankreich, Frima und Danaeg aus Dänemark, Fabbri aus Italien und d’arbo aus Österreich.
Geschäftsjahr 2017
Im vergangenen Geschäftsjahr sank der Umsatz um 3.7% auf CHF 16.33 Mio. Die Absatzmenge schrumpfte dabei um 1.3% auf 1.45 Mio. kg. Der Umsatzrückgang ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass ein Hauptlieferant im Handelswarensegment (Valrhona) dazu übergegangen ist, einen bisher durch die Patiswiss AG belieferten Händler in der Westschweiz direkt zu beliefern. Mit dieser Belieferung konnte Patiswiss in der Vergangenheit jedoch nur eine geringe Marge generieren. Unter dem Strich resultierte ein Reingewinn von CHF 0.32 Mio., was gegenüber dem Vorjahr einer Steigerung von 40% entspricht. Innerhalb des Unternehmens hat das Geschäft mit der HalbfabrikatsProduktion weiter zugenommen, da die Margen in diesem Bereich höher ausfallen als im Rohstoffhandel. Die Preisentwicklung bei den Rohstoffen war im vergangenen Jahr weiter rückläufig, insbesondere bei den Haselnüssen. Ein Teil des Preisabschlags an die Kunden konnte allerdings durch den starken Anstieg der Vanillepreise kompensiert werden. Aufgrund von Investitionen von CHF 1.2 Mio. für den Umbau eines Lagerhauses musste ein negativer Free Cash Flow ausgewiesen werden.
Ausblick
Mit Blick nach vorne zeigt sich Patiswiss zuversichtlich. Die aktuelle Auftragslage sei gut, und dank den kontinuierlichen Investitionen sei weiterhin mit erfreulichen Ergebnissen zu rechnen.
Fazit
Seit Jahresbeginn legte der Kurs der Aktie um 14% zu, auf Jahressicht macht dies eine Performance von 32% aus. Der Grund für den Anstieg liegt in der Illiquidität der Aktie. Ebenfalls wird ein neuer CEO gesucht, da Karl Zeller anfangs 2019 altershalber zurücktritt, aber im VR verbleiben wird. Im direkten Vergleich mit den kotierten Nahrungsmittelaktien sind die Solothurner vor allem auf der Basis des KGV’s mit fast 52x sehr hoch bewertet (Vergleichswert 24x), auf Basis Preis/Umsatz von unter 1 liegt die Bewertung eher am tieferen Ende. Aufgrund der tiefen Bewertung des Immobilienportfolios und des Maschinenparks dürfte der Eigenkapitalwert weit höher liegen als ausgewiesen. Aktuell kauft man Substanz, für weitere Kurssteigerungen braucht es jedoch weitere operationelle Erfolge. (ZKB/mc/ps)