ZKB Weekly KMU Portrait: Patiswiss AG

Karl Zeller

Karl Zeller, CEO Patiswiss. (Foto: Patiswiss)

Tätigkeit
Die Patiswiss AG, gegründet 1905 stellt hochwertige Halbfab­rikate im Süsswarenbereich für Gewerbe, Industrie und Gastronomie im In-und Ausland her. Es werden vor allem folgende Produkte hergestellt: Haselnuss-und Mandelmassen, Marzipane, Pralinémassen und -Crèmen, Fondants, Puder-und Vanillezucker, Granulate und Krokant oder karamellisierte Kerne. Abgerundet wird das Sortiment durch Hauptimport­produkte der Marken Valrhona, Cointreau und Capfruit aus Frankreich, Frima und Danaeg aus Dänemark, Fabbri aus Italien und D’arbo aus Ös­terreich.

Geschäftsjahr 2016
Die Patiswiss hat im vergangenen Geschäftsjahr den Umsatz um 2.2% auf CHF 16.68 Mio. gesteigert, wobei die Absatzmen­ge um 5.3% auf 1.47 Mio. kg zugenommen hat. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT ging allerdings um 19% auf CHF 0.29 Mio. und der Rein­gewinn um 31% auf CHF 0.23 Mio. zurück. Der Umsatzanstieg ist hauptsächlich auf eine Steigerung der Absatzmenge um 5.3% auf 1.47 Mio. zurückzuführen. Bei den Halbfabrikaten betrug das Wachstum 0.56 %, bei den Handelswaren sogar 3.22 %. Hier hat die Aufnahme der d‘arbo Marmelade die Rückgänge bei anderen Produkten mehr als kom­pensiert. Rückläufig waren dagegen die Umsätze im Export und Gastro­nomiebereich. Der Gewinnrückgang kommt hauptsächlich von den starken Schwankungen bei den Rohmaterialpreisen. So haben die Preise der Hauptrohstoffe Haselnüsse und Mandeln im Lauf des Jahres 2016 massiv nachgegeben, allerdings wurde diese Entwicklung von «wilden Aus­schlägen» nach oben und unten begleitet. Dabei konnten insbesondere die Volatilität der Mandelpreise nicht vollumfänglich ausgeglichen wer­den. Den Aktionären soll eine unveränderte Dividende von 7.50 CHF je Aktie ausgeschüttet werden.

Ausblick
Trotz makroökonomischen Unsicherheiten gibt sich die Ge­schäftsleitung für die nächsten Monate zuversichtlich. Dank der Investiti­onen in der Vergangenheit könnten weiterhin gute Resultate erzielt werden. Im laufenden Jahr soll weiter auf Innovation, individuelle Pro­dukteentwicklung und Nischenpolitik gesetzt werden. Neben weiteren Investitionen in das Kühllager sollen die Kosten weiter gesenkt werden.

Fazit
Der Kurs der Patiswiss-Aktie legte in den vergangenen 12 Monaten, unter geringen Umsätzen, um über 20% zu. Die aktuelle Bewertung der einzelnen Kennzahlen liegt zum Teil weit über dem Durchschnitt der letzten 6 Jahre. Im Vergleich zu den kotierten Gesellschaften (Hügli, Emmi, Bell, Orior und Barry Callebaut) ist diese aber noch im unteren Be­reich. Aufgrund der hohen Volatilität der Rohstoffpreise liegt die aktuelle EBITDA Marge mit 6.4% unter dem Sektorenwert (10%). Die Dividen­denrendite von rund 2% schlägt den Durchschnittswert der obigen Auswahl. Aufgrund der definierten Dividendenpolitik dürfen die Aktionä­re auch in Zukunft mit einer ähnlich hohen Ausschüttung rechnen. Das ausgewiesene Eigenkapital beträgt pro Aktie CHF 211, nach Auflösung der stillen Reserven fällt dieser Wert weit höher aus und dürfte im Be­reich von CHF 800 bis CHF 850 liegen. Die Bilanz steht mit der ausge­wiesene Eigenkapitalquote von 67% auf einem soliden Fundament. Aufgrund der erreichten Grösse steht die Patiswiss an einem Scheideweg. Aus diesem Grund dürften in den nächsten Jahren einige Entschei­dungen für die künftige Unternehmensentwicklung getroffen werden. Dies wird durch die Pensionierung von CEO Karl Zeller im kommenden Jahr untermauert. Er wird der Gesellschaft jedoch als Verwaltungsrat noch erhalten bleiben.



Zusätzliche Informationen zu Patiswiss AG wie

finden Sie bei der Zürcher Kantonalbank hier…


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