ZKB Weekly KMU Portrait: Zürichsee-Fähre Horgen-Meilen AG

ZKB Weekly KMU Portrait: Zürichsee-Fähre Horgen-Meilen AG

(Foto: ZFHM)

Horgen – Die Zürichsee-Fähre Horgen-Meilen AG (ZFHM) blickt auf ein positives Geschäftsjahr 2015 zurück. Als Hauptgrund wird die Grossbaustelle am Bellevue in der Stadt Zürich genannt. Viele Autofahrer benutzten lieber die Fähre, als im Stau zu stehen.

von André Spillmann, ZKB

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Zwischen April und September betrug der Mehrverkehr zwischen 3% und 8.5%. Was auf das ganze Jahr verteilt rund 2% ausmacht. Die Mehrerträge verwendete der Betrieb für den Aufbau der beiden, aufgrund der Pausenregelung notwendigen Stellen. Unter dem Strich erwartet die ZFHM ein Ergebnis auf Vorjahresniveau (2014), welches CHF 635‘326 betrug. Bereits jetzt ist bekannt, dass im vergangen Jahr mit den fünf Fähren 1.28 Millionen Autos und 2 Millionen Passagiere befördert wurden. (Quelle: Zürichsee Zeitung, ZFHM)

Ausblick 2016
Die ZFHM hat beim Bundesamt für Verkehr ein Baugesuch für einen vierten Standplatz eingereicht. Gebaut werden soll der zusätzliche Platz direkt anschliessend an die bereits bestehenden drei Standplätze. Die Arbeiten werden im ersten Quartal 2017 in Angriff genommen und auch beendet werden. Die Baukosten sollen CHF 650‘000 betragen und werden von der Zürichsee-Fähre übernommen. Durch den zusätzlichen Standplatz erhofft man sich beim Schifffahrtsunternehmen mehr Flexibilität beim Wechsel der Fähren im Betrieb. Der zusätzliche Platz wird auch deshalb benötigt, weil die altgediente Fähre «Meilen» im Sommer 2017 durch ein neueres Schiff ersetzt wird. Das alte Schiff wird im Frühling 2018 entsorgt.

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Fazit 
Der Vorbericht auf den Jahresabschluss sieht sehr solide aus. Der Fährbetrieb ist nur zum Teil von der Entwicklung im Tourismussektor abhängig. Hier geht es mehr um die Verkehrssituation in der Region Zürich. Der Verkehr dürfte auch in Zukunft weiter zunehmen, was für den Fährbetrieb essentiell ist. Aufgrund der Abschreibungspolitik nach OR enthält die Bilanz hohe stille Reserven. Dies sieht man an der stabilen Gewinnentwicklung und dem seit längerer Zeit gleichbleibenden ausgewiesenem Eigenkapital. Alleine der Versicherungswert der Schiffe beträgt CHF 6‘302 pro Aktie, weshalb sich der von uns berechnete Preis/Buchwert von 7.87 relativiert. Am besten kann man die operative Bewertung am Preis/Umsatz einschätzen, welche mit über 4x doch relativ hoch im Vergleich zur Zürichsee Schifffahrtsgesellschaft ist. D diese weist ein Verhältnis von 1.76x auf.

Somit muss die Substanz mit dem Ertragswert abgewogen werden, da der Aktionär nur bei der Auflösung der Gesellschaft an der Substanz partizipieren kann. Die Finanzierung des neuen Nachtliegeplatzes und der Fähre erfolgt einerseits durch Eigenmittel und anderseits aus einem Investitionskredit. Dieser Umstand wird den Verschuldungsfaktor erhöhen. Mit dem aktuellen Cashflow könnte diese in 7 bis 8 Jahren wieder auf den heutigen Stand reduziert werden. Der momentan tiefe Treibstoffpreis dürfte die Betriebskosten entlasten.

Die Aktie ist trotz des regen Handels ein Liebhaberwert für Zürcher mit einer Verbundenheit zum See. Mit einer Dividendenrendite von 1.50% gehört das „schwere“ Papier sicher nicht zu den Renditeperlen. Zählt man hingegen die zwei „Fährbillette“, welche für die Überfahrten genutzt werden können, hinzu, kommt man jedoch fast zur 2% Grenze.

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Das Portrait wurde nicht vom Research der Zürcher Kantonalbank erstellt, sondern von der Organisationseinheit Handel für nicht kotierte Aktien, und untersteht somit nicht den Richtlinien zur Sicherstellung der Unabhängigkeit der Finanzanalyse der Schweizerischen Bankiervereinigung.

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