Markus Bormann, CEO Plaston Group. (Foto: Plaston)
Widnau – Die Plaston Group ist eine globale Anbieterin von Verpackungssystemen und technischen Teilen aus Kunststoff für verschiedene Industrien (z.B. Hilti Werkzeugkoffer). Der Bereich Air Treatment Systems gehört zu den führenden Anbietern im Markt der hochwertigen Luftbefeuchter und Luftreiniger. Der Verkauf erfolgt unter der Eigenmarker BONECO. Plaston besitzt Produktionsstätten in Widnau, Sluknov/ Tschechien und Jiaxing/China sowie ein Vertriebsbüro in Naperville/USA.
Geschäftsjahr 2014/15
Im vergangenen Geschäftsjahr (Abschluss per Ende März) sank der konsolidierte Umsatz um 6.5% auf CHF 89.70 Mio. Währungsbereinigt wäre der Umsatzrückgang mit 5.4% leicht tiefer gewesen. Der Rückgang ist vor allem auf die starke Umsatzeinbusse im Bereich Luftreinigung- und Befeuchtung zurück zu führen. Hier schwächelte vor allem der Markt in Russland mit einem Einbruch von gesamthaft CHF 4 Mio. Auch China, ein weiterer wichtiger Markt für den Verkauf von Luftreinigungsmärkten, entwickelte sich, nach einem Rekordjahr in der Berichtsperiode, rückläufig. Hier macht vor allem die starke Konkurrenzsituation sowie die leichte Verbesserung der Luftverschmutzung zu schaffen.
Dank striktem Kostenmanagement konnte der EBIT um 17.27% auf CHF 3 Mio. gesteigert werden. Die Investitionen lagen bei CHF 5.8 Mio. (VJ CHF 5.4 Mio.), wobei der grösste Teil in den Maschinenpark in Widnau sowie in neue Produkte investiert wurde. Zum Ergebnis trug auch die erfolgreiche Integration der wez Kunststoffwerk AG bei. Die Plaston AG übernahm das Unternehmen Mitte 2013 und integrierte das Geschäft mit technischen Teilen. Plaston verlagerte die Infrastruktur mit acht Spritzgussmaschinen vom Aargau ins Rheintal und investierte in Widnau in neue Maschinen und Betriebseinrichtungen. Das verbleibende Geschäft der wez mit Logistikbehältern verkaufte Plaston Ende 2014 an eine italienische Gesellschaft. Das Finanzergebnis wurde dank einem einmaligen Ertrag von CHF 0.4 Mio. aus dem Verkauf der WEZ Kunststoffwerke AG an die italienische Scherer Gruppe positiv beeinflusst. Gleichzeitig belasten Fremdwährungsverluste als Folge der Aufgabe der EUR-Untergrenze durch die SNB das Finanzergebnis mit rund CHF 0.4 Mio. Der Reingewinn stieg um 71% auf CHF 1.84 Mio.
Ausblick
Die Geschäftsleitung der Plaston veröffentlicht keinen detaillierten Ausblick. Der Fokus dürfte weiter auf der Währungsentwicklung, Kostenreduktionen sowie insbesondere Umsatzwachstum liegen.
Fazit
Trotz eines schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes und den hohen Investitionen von über CHF 21 Mio. in den vergangenen drei Jahren konnten die Ostschweizer die Eigenkapitalquote von 63.7% auf 70.5% steigern. Die überdurchschnittlichen Liquiditätskennzahlen und die tiefe Verschuldung zeigen ein gesundes Unternehmen. Die Rendite des Eigenkapitals konnte von 2.1% auf 3.5% gesteigert werden. Dieser Wert ist weit unter unserem Peer-Vergleich. Für gewisse Sonderkosten dürften sicher die „WEZ Transaktionen“ gesorgt haben. Damit wurde der Bereich „technische Teile“ gestärkt. Die Umsatz- und Margenentwicklung widerspiegelt die Schwierigkeiten Schweizer Industriebetriebe. Der Umsatz war in den letzten Jahren sehr schwankend, liegt aber aktuell 5% über dem firmeneigenen 7-Jahresdurchschnitt. Die Margen litten allerdings auf allen Stufen in den letzten Jahren. Dieser Umstand dürfte der Grund für den relativ starken Kursrückgang der Aktie sein. Alleine in diesem Jahr verloren die Titel über 10%, dies aber unter geringen Volumen.
Die Ausschüttungspolitik sieht grundsätzlich eine Ausschüttung von 1/3 des Jahresgewinns vor, wobei in den vergangenen zwei Jahren abweichend eine höhere Dividende von CHF 1 Mio. ausgeschüttet wurde. Die starke Substanz gibt dem Aktionär Sicherheit, doch die Rentabilität der Gesellschaft sollte gesteigert werden, um die Attraktivität der Titel zu steigern. (ZKB/mc)