Zwei junge Brillenkäuze im Zolli. (Foto: Zoo Basel)
Basel – Die kleine Brillenkauz-Familie im Zoo Basel ist dieser Tage in ihr Sommerquartier, die Eulenburg, gezogen. Den kalten Winter haben alle drei in einer grossen Flugvoliere hinter den Kulissen verbracht. Das Junge trägt noch das helle, flauschige Jugendkleid mit der schwarzen Maske auf hellem Grund. Überraschenderweise tragen die Eltern fast genau die gegenteilige Färbung: eine helle Brille im dunklen Gesicht.
Hinter den Kulissen steht den Brillenkäuzen eine beheizte Anlage und eine Bruthöhle zur Verfügung. Dort hat das Weibchen im Winter zwei Eier gelegt und rund fünf Wochen bebrütet. Wie bei Brillenkäuzen sehr häufig überlebte ein Junges, das etwa fünf Wochen lang von den Eltern in der Bruthöhle gefüttert wurde. Dann wagte es sich zum ersten Mal an den Rand des Schlupfloches und unternahm erste Ausflüge. Als die ersten warmen Tage kamen, fing der Tierpfleger die ganze Familie ein und brachte sie zur Eulenburg.
Brillenkäuze brauchen Schutz
Das Brillenkauz-Paar ist ein eingespieltes Team. Schon seit sechs Jahren haben die beiden regelmässig Nachwuchs. Den Umzug in die Eulenburg nutzen die Tierärzte dazu, alle Vögel zu untersuchen, das Jungtier zu chippen und eine Federprobe zu nehmen. Mit der Federprobe wird eine DNA-Analyse erstellt und das Geschlecht bestimmt. Mit dem Chip erhält der Vogel eine lebenslange Identität. Dies ist wichtig für die Artenschutzprogramme, welche Zoologischen Gärten für diese Vogelart führen. Auch das Küken im Zoo Basel wird in einem andern Zoo zum Erhalt seiner eigenen Art beitragen. In ihrer Heimat sind Brillenkäuze zwar regional noch relativ häufig. Raubbau am Wald macht ihnen aber zu schaffen, da sie für die Brut auf Baumhöhlen angewiesen sind.
Weisse und schwarze Brillen
Die Heimat der Brillenkäuze sind die Tropen Südamerikas. Ihr Gefieder ist schokoladenbraun, bis auf die cremefarbenen Bauchfedern und die ‚Brille‘, die weiss im dunklen Gesicht leuchtet. Diese Brille hat dem Vogel seinen Namen gegeben. Ein interessantes Phänomen ist zurzeit beim Jungtier zu beobachten: Anders als Junge anderer Vogelarten, die zum Schutz vor Feinden nach dem Schlupf eher unscheinbar aussehen, ist der junge Kauz auffällig gefärbt. Sein Gesicht ziert eine schwarze Federbrille auf hellem Grund. Rund ein Jahr bleiben junge Brillenkäuze bei den Eltern und lernen von ihnen, wie man lautlos durch die Wälder gleitet und Beute schlägt. Mit zwei bis drei Jahren tragen sie das schokoladenfarbene Erwachsenenkleid und suchen sich einen Partner. (Zoo Basel/mc/ps)
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