Zürich – Die Zürcher Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen den ehemaligen Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz erhoben. Der Vorwurf lautet unter anderem auf gewerbsmässigen Betrug. Ebenfalls Anklage erhoben wurde gegen Ex-Aduno-Chef Beat Stocker.
Den beiden Hauptbeschuldigten wird gewerbsmässiger Betrug, Veruntreuung, Urkundenfälschung und passive Bestechung zum Nachteil der Kreditkartengesellschaft Aduno und der Raiffeisenbank vorgeworfen, wie die Oberstaatsanwaltschaft des Kantons Zürich am Dienstag mitteilte.
Gemäss Anklageschrift sollen sie bei den Firmenkäufen der Commtrain Card Solutions AG, der Genève Crédit & Leasing SA und der EuroKaution AG durch die Aduno ihnen nicht zustehende Vorteile gefordert und teilweise erhalten haben.
Dieselben Vorwürfe erhebt die Staatsanwaltschaft im Zusammenhang mit der Akquisition der Investnet AG und der beabsichtigten Übernahme einer weiteren Gesellschaft durch die Raiffeisen.
Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen deshalb gewerbsmässigen Betrug, Urkundenfälschung und passive Bestechung vor. Zudem werden ihnen unrechtmässige Spesenbezüge zum Nachteil von Raiffeisen und Aduno vorgeworfen, was zum Vorwurf der Veruntreuung führt.
Weitere Personen angeklagt
Die Anklage richtet sich gemäss Mitteilung gegen fünf weitere Personen. Gegen zwei weitere Personen seien Strafbefehle erlassen worden. Die sieben Personen aus dem beruflichen Umfeld der beiden Hauptbeschuldigten sollen diese unterstützt und teilweise aktiv bestochen haben.
Die Zürcher Staatsanwaltschaft führte in der Sache seit Dezember 2017 eine Strafuntersuchung. Vincenz und Stocker wurden dabei in Untersuchungshaft genommen. Mitte Juni 2018 wurde beide aus der Untersuchungshaft entlassen. (awp/mc/ps)