Pascal Niquille, Präsident der Geschäftsleitung Zuger Kantonalbank. (Foto: Zuger Kantonalbank)
Zug – Die Zuger Kantonalbank erwirtschaftete in den ersten sechs Monaten 2014 einen stabilen Halbjahresgewinn von 30,2 Mio. Franken (1. Vorjahressemester: 30,2 Mio. Franken). Im Kerngeschäft, der Vergabe von Immobilienkrediten und Hypotheken, legte die Bank weiter zu. Das Zinsergebnis blieb stabil, wie das Institut am Freitag mitteilte.
Im ersten Halbjahr 2014 legten die Hypothekarforderungen um 2,0% auf 10,5 Mrd. Franken zu (1. Vorjahressemester: plus 1,7% auf 9,9 Mrd. Franken). Damit bleibt die Zuger Kantonalbank in der Wirtschaftsregion Zug auch bei Immobilienfinanzierungen führend. Die Zuger Kantonalbank setzt ihre vorausschauende Kreditpolitik fort und lässt Liegenschaften vor der Finanzierung weiterhin durch bankinterne Experten bewerten. Die Einlagen von Kunden nahmen in den ersten sechs Monaten 2014 um 1,6% auf 9,1 Mrd. Franken zu.
Stabiles Zinsergebnis
Ungeachtet deutlich tieferer Zinsen steigerte die Zuger Kantonalbank die Margen im Hypothekargeschäft im Vergleich zum 1. Semester 2013 leicht. In Kombination mit Volumensteigerungen erzielte die Bank mit 77,1 Mio. Franken ein Zinsergebnis auf Vorjahresniveau. (1. Vorjahressemester: 77,4 Mio. Franken).
Ertrag aus Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft leicht rückläufig
Die auf Werterhaltung fokussierte Anlagestrategie der Zuger Kantonalbank zeigte in den ersten sechs Monaten 2014 die erwartete Wirkung. Die Anzahl der Vermögensverwal-tungsmandate ging per Jahresmitte zwar um 3,9% zurück, das Volumen insgesamt nahm aber um im Marktvergleich gute 3,1% zu. Der Zufluss von Neugeld ist erfreulich. Die betreuten Depotvermögen weisen aber einen tieferen Wert aus. Dies hat zwei Gründe: Zum einen hat die Bank sich aus regulatorischen Gründen von Kunden mit Wohnsitz im Ausland trennen müssen, zum anderen hat eine Neudefinition der betreuten Depotvermögen zu einer Betragskorrektur geführt. Angesichts der ruhigen Märkte war eine Zurückhaltung der Kunden bei Börsentransaktionen spürbar. Insgesamt erreichte der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft mit 17,9 Mio. Franken einen um 6,7% tieferen Wert als im Vorjahr.
Sachaufwand gestiegen – Kosten-Ertragsverhältnis weiterhin «gut»
Der Sachaufwand stieg gegenüber dem Vorjahr aufgrund erwarteter höherer IT-Plattformkosten sowie gestiegener regulatorischer Anforderungen. Insgesamt nahm der Geschäftsaufwand um 4,5% auf 51,6 Mio. Franken und das Kosten-Ertrags-Verhältnis auf 50,3% zu (46,9% in der Vergleichsperiode des Vorjahres). Die Zuger Kantonalbank bezeichnet das Kosten-Ertrags-Verhältnis im Branchenvergleich weiterhin als «gut».
Auflösung von Reserven nach Primatwechsel in der Pensionskasse
Wie bereits kommuniziert, erfolgt 2014 eine einmalige Zuweisung von18,5 Mio. Franken an die Pensionskasse zur Umstellung vom Leistungs- auf das Beitragsprimat. Mit der Primatumstellung stärke die Zuger Kantonalbank ihre Attraktivität als Arbeitgeberin, heisst es dazu in der Mitteilung. Um den Effekt der bereits im ersten Halbjahr getätigten vollen Belastung auszugleichen, löst die Bank Reserven für allgemeine Bankrisiken im Betrag von 6,5 Mio. Franken auf. Die Bank beabsichtigt, diese im zweiten Halbjahr wieder zu bilden.
«Komfortable» Eigenmittelausstattung
Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verluste lagen mit 0,2 Mio. Franken nochmals deutlich unter dem schon tiefen Vorjahreswert (0,4 Mio. Franken). Die Qualität des Kreditportefeuilles sei unverändert gut, schreibt das Institut weiter. Die Zuger Kantonalbank verfügt mit der BIZ Tier 1 Ratio von 15,9% weiterhin über eine äusserst «solide» Eigenkapitalausstattung und erfüllt damit auch die vom Bundesrat per 30. Juni 2014 beschlossene Erhöhung des antizyklischen Kapitalpuffers.
Gesamtjahr: Bruttogewinn tiefer erwartet
Für das Gesamtjahr 2014 erwartet die Zuger Kantonalbank einen tieferen Bruttogewinn und geht – unerwartete Ereignisse ausgeschlossen – von einem insgesamt «befriedigenden» Gesamtjahresergebnis 2014 aus. (Zuger Kantonalbank/mc/ps)