Zug – Die Zuger Kantonalbank beleuchtet in drei unterschiedlichen Szenarien, was Anleger vom Wirtschaftsjahr 2021 erwarten können. Denn auch im nächsten Jahr gibt es Anlagechancen – trotz der Auswirkungen der Corona- Pandemie.
Das Basisszenario ist aus Sicht der Zuger Kantonalbank dasjenige mit der höchsten Eintretenswahrscheinlichkeit. Auf diesem basiert die Anlagestrategie 2021 der Zuger Kantonalbank und es zeigt dem Anleger auf, wie er sein Portfolio aus heutiger Sicht ausrichten soll. Die zwei Nebenszenarien zeigen andere mögliche Entwicklungen des Anlagejahrs 2021 auf. Dies, damit die Kunden gezielt reagieren können, wenn es anders kommt als erwartet.
Basisszenario «Aufschwung im Tiefstzinsumfeld»
Bedeutender Faktor im Basisszenario bleibt die COVID-19-Pandemie, allerdings kommt es nicht zu landesweiten Lockdowns. Die globale Konjunkturerholung schreitet voran und wird gestützt durch Hilfsprogramme der Staaten und durch die expansive Geldpolitik der Zentralbanken. Dazu Alex Müller, Chief Investment Officer der Zuger Kantonalbank: «Wir gehen davon aus, dass sich Aktien 2021 besser entwickeln als andere riskante Anlageklassen. Diversifikation bleibt jedoch wichtig. Gewinner dürften in den Sektoren Technologie wie Cloud- und Streaming-Dienste, im Gesundheitswesen und im Online-Handel zu finden sein. Die Branchen aus dem Tourismus wie Reisen und Hotels gehören zu den Verlierern. In jedes Depot gehören zudem verstärkt Unternehmensanleihen und im Vergleich zum laufenden Jahr nur noch ein kleiner Anteil Staatsanleihen.»
Risikoszenario «Pandemie 2.0»
Das Risikoszenario kommt zum Tragen, wenn trotz aller Massnahmen weltweit die Infektionszahlen stark steigen und diese Situation bis weit ins Jahr 2021 beunruhigend bleibt. Die eingeschränkte Mobilität verunsichert die Konsumenten, die Unternehmen agieren zurückhaltender. Entsprechend erholen sich die Unternehmensgewinne nur schwach, die Arbeitslosigkeit steigt, und der Konsum bricht ein. Der Aufschwung des zweiten und dritten Quartals 2020 wird abgewürgt. Eine erneute Rezession und drohende Gewinnrückgänge entziehen hohen Bewertungen den Boden. Es kommt zu einer markanten Korrektur an den Aktienmärkten. Dazu die Einschätzung von Alex Müller: «Für Anleger würde sich in diesem Fall ein Untergewicht in Aktien auszahlen. US-Staatsanleihen wären gesucht, Gold würde ebenfalls zu einer Stabilisierung der Portfolio-Performance beitragen. Dieses Szenario hat aus heutiger Sicht eine geringe Eintrittswahrscheinlichkeit, weil die Entwicklung von Impfstoffen nun weit fortgeschritten ist.»
Nebenszenario «Expansive Fiskalpolitik und schneller Aufschwung»
Im Nebenszenario stehen bereits im Frühjahr 2021 verlässliche Impfstoffe zur Verfügung. Die Konjunktur erholt sich dadurch rascher als erwartet. Neben dem Wirtschaftswachstum dürften auch die Inflationserwartungen steigen. Die Zentralbanken, insbesondere die US-Notenbank FED, werden jedoch auch in diesem Umfeld ihre expansive Geldpolitik nicht vorschnell beenden mit dem Ergebnis, dass die Realzinsen tief bleiben oder sogar noch fallen werden. Dieses Szenario ist ein optimales Umfeld für Aktien. Die zunehmende Wirtschaftstätigkeit führt zu schnell wachsenden Unternehmensgewinnen und höheren Aktienkursen. Neben Qualitätstiteln – wie im Basisszenario vorgeschlagen – sind jetzt auch konjunktursensitive Titel interessant. Zu den weiteren Gewinnern zählen Hochzinsanleihen. Weniger attraktiv sind Bargeld oder Staatsanleihen, da die langfristigen Zinsen wegen der höheren Inflationserwartung eher steigen dürften. (ZGKB/mc/pg)