Saudis wollen bei Versandapotheke Zur Rose einsteigen
Steckborn – Die Versandapotheke Zur Rose könnte einen neuen Grossaktionär aus Saudi Arabien erhalten. Die zum saudischen Königshaus gehörende Al Faisaliah Group plant eine Minderheitsbeteiligung von bis zu 10% am Unternehmen zu erwerben und lanciert dazu ein öffentliches Kaufangebot. Der Verwaltungsrat der Zur Rose Gruppe (ZRG) verzichtet auf eine Handlungsempfehlung an die Aktionäre.
Die Al Faisaliah Group bietet über die Tochtergesellschaft Matterhorn Pharma 76 CHF pro ZRG-Aktie in bar. Dies entspreche einer Prämie von 32,89% gegenüber dem volumengewichteten Durchschnittspreis der letzten 60 Handelstage auf der ausserbörslichen Plattform der Zürcher Kantonalbank, heisst es in der Mitteilung der Käuferseite vom Mittwoch. Gegenüber dem volumengewichteten Durchschnittspreis der auch auf der OTC-X-Plattform der Berner Kantonalbank gehandelten Aktien betrage die Prämie 30,85%. Der letzte bezahlte Kurs liegt bei beiden Plattformen bei 70 CHF.
Mindestandienungsquote von 100’000 Aktien
Das Angebot gilt laut Mitteilung vom heutigen 21. Dezember 2016 bis am 13. Januar 2017, mit einer möglichen Verlängerung der Angebotsfrist bis am 20. Januar 2017. Zu den Angebotsbedingungen gehört unter anderem eine Mindestandienungsquote von 100’000 Aktien. Das Angebot sei zudem auf maximal 400’00 Aktien beschränkt. Ausserdem müsse der Verwaltungsrat der Eintragung ins Aktienregister zustimmen.
Die Al Faisaliah Group hält Beteiligungen in verschiedenen Geschäftsbereichen wie der Elektronik-, Nahrungsmittel- oder der Pharmaindustrie. Die Gruppe bezeichnet sich in der heutigen Mitteilung als «langfristigen und strategischen» Investor. Die aktuelle Beteiligung an der Zur Rose-Gruppe liege bei unter 0,5%.
Keine Handlungsempfehlung des Verwaltungsrates
Der Verwaltungsrat der Zur Rose Group verzichtet in einer separaten Meldung auf eine Handlungsempfehlung. Mit dem vorliegenden Angebot würden alle Aktionäre gleich behandelt, und für ausstiegswillige Aktionäre schaffe das Angebot die entsprechende Liquidität, heisst es lediglich. Grössere, verkaufswillige Aktionäre seien dem Verwaltungsrat keine bekannt.
Im ersten Halbjahr 2016 hat die Zur Rose-Gruppe ihren Umsatz um 5% auf 434 Mio CHF gesteigert und ist dabei in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. Der positive Trend habe sich im dritten Quartal weiter fortgesetzt, teilte das Unternehmen im Oktober mit. Ausserdem sah die Gruppe ihr Geschäftsmodell durch ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zur Preisbindung von rezeptpflichtigen Medikamenten in Deutschland gestärkt.
Die ausserbörslich gehandelte ZRG-Aktie hat sich im laufenden Jahr stark entwickelt. Seit Anfang 2016 hat sich der Wert der Titel beinahe verdreifacht. Grossaktionär des Unternehmens ist die Zuger Corisol-Gruppe, die nach jüngsten Angaben mit knapp 22% beteiligt ist. Die zur Unternehmerfamilie Frey gehöhrende Gruppe hatte die Beteiligung im laufenden Jahr mittels einer zweistufigen Kapitalerhöhung aufgebaut. (awp/mc/pg)
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