Zürich – Die Zurich-Gruppe könnte allenfalls ein Auge auf den Konkurrenten Baloise werfen. «Sollte Baloise verfügbar sein, schauen wir sie uns an», sagte Zurich-CEO Mario Greco in einem Interview mit der «Finanz und Wirtschaft» (Online am Dienstag).
Allerdings machte Greco im Interview auch klar: «Ich kann nicht an etwas interessiert sein, das nicht verfügbar ist. Mir ist nicht bekannt, dass Baloise zum Verkauf steht.» Damit bekräftigte der Zurich-Chef früher gemachte Aussagen zu einer möglichen Avance gegenüber der Baloise.
Im November etwa hatte Greco erklärt, dass die Zurich kein Übernahmeangebot für die Baloise lanciert habe. In dieser Zeit wurden Übernahmegerüchte um den Konkurrenten laut. So waren damals laut Medienberichten mehrere europäische Versicherungskonzerne, darunter die französische Axa oder die deutsche Allianz-Gruppe, an den Baslern interessiert.
«Wir betrachten Fusionen und Übernahmen nicht als Lösung, sondern als Chance», fuhr Greco im «FuW»-Interview fort. «Wir brauchen keine M&A, um unsere Ziele zu erreichen. Wenn sich eine Gelegenheit ergibt, ziehen wir sie in Betracht, und wenn sie gut und machbar ist, dann ergreifen wir sie. Aber Fusionen und Übernahmen sind für uns nur eine Möglichkeit, kein Ziel.»
«Haben grosszügige Dividendenpolitik»
Vergangene Woche hat die Zurich für 2024 Rekordergebnisse kommuniziert und die Dividende auf 28 Franken je Aktie angehoben. Die Zurich habe im Vergleich zu den Mitbewerbern Marktanteile gewonnen, die Bewertung gesteigert und die Aktionäre besser vergütet, so Greco.
«Wir haben eine grosszügige Dividendenpolitik, und daran halten wir fest. Wir hätten es uns leisten können, aber wir wollen das Geschäft in den nächsten drei Jahren ausbauen», sagte Greco auf die Frage, ob die Dividendenzahlung angesichts der Rekorde nicht noch höher hätte ausfallen können. Zugleich unterstrich der Zurich-CEO frühere Aussagen, wonach die Gruppe nicht in jedem Jahr einen Aktienrückkauf durchführen kann.
Mit Blick auf die Wahl von Ex-Nationalbankpräsident Thomas Jordan in den Verwaltungsrat der Zurich sagte Greco: «Wir schätzen die Kompetenz von Thomas Jordan, weil sie uns bei der makroökonomischen Einschätzung und auch bei der Entwicklung der Finanzmärkte weltweit unterstützt.» Die Zurich habe bereits früher Notenbanker im Verwaltungsrat gehabt.
Was die Zukunft von Greco als CEO der Zurich angeht, hielt er sich bedeckt: «Mit dem Verwaltungsrat haben wir einen Dreijahresplan bis 2027 beschlossen. Ich und die Geschäftsleitung haben uns dazu verpflichtet, die Ziele zu erreichen. Wenn wir sie umgesetzt haben, entscheiden wir erneut über die Zukunft.» (awp/mc/ps)