Zurich: Die Bedeutung der Einkommensabsicherung

Zurich: Die Bedeutung der Einkommensabsicherung
Kristof Terryn, Group Chief Operating Officer bei Zurich. (Foto: Zurich)

Zürich – Erwerbs- oder Berufsunfähigkeit kann zu grossen wirtschaftlichen und persönlichen Problemen führen. Zurich hat zusammen mit der Smith School of Enterprise and the Environment der Oxford University einen Bericht veröffentlicht, der neues Licht auf die Einkommensabsicherung wirft. Nachfrage ist vorhanden, aber die unbegründete Furcht vor hohen Prämien stellt ein Hindernis dar. Persönliche Erfahrungen haben den grössten Einfluss auf die Nachfrage.

Die fehlende Absicherung des Einkommens im Falle von Erwerbs- / Berufsunfähigkeit oder Krankheit stellt eine beträchtliche Herausforderung dar. Dies geht aus einem von der Zurich Insurance Group (Zurich) und der Smith School of Enterprise and the Environment der Oxford University (SSEE) veröffentlichten Bericht hervor. Für Familien kann sich eine Erwerbs- / Berufsunfähigkeit oder eine Krankheit massiv auf die Einkommenssituation auswirken. Nicht nur Einzelpersonen und Haushalte leiden darunter. Vorsorgelücken bei der Einkommensabsicherung können auch Unternehmen und die Gesellschaft als Ganzes schwer in Mitleidenschaft ziehen, indem sie sowohl die Produktivität als auch soziale Bindungen schwächen.

Die Notwendigkeit für eine entsprechende Absicherung ist akut und wächst. Der Bedarf an staatlicher Unterstützung als traditionelle Absicherung übersteigt die verfügbaren finanziellen Mittel. Bedingt durch eine alternde Bevölkerung und eine angespannte Arbeitsmarktlage werden gleichzeitig immer mehr Menschen als erwerbs- oder berufsunfähig eingestuft.

Neue Einblicke dank aufwändiger internationaler Studie
Um einen Überblick über die Einstellung der Verbraucher zum Thema Einkommensabsicherung zu gewinnen, hat Zurich zusammen mit der SSEE Untersuchungen in elf Ländern durchgeführt. Der diesjährige Bericht lieferte Antworten auf die Frage, warum einige Menschen ihr Einkommen schützen und andere nicht.

Erfahrungen wichtiger als Finanzwissen
Eines der wichtigsten und überraschendsten Ergebnisse der Studie: Persönliche Erfahrungen von Einkommensverlust oder Kontakte zu Betroffenen haben die Befragten am stärksten motiviert, ihr Einkommen zu schützen. Das Wissen über derartige Versicherungen spielte eine geringere Rolle. Das zeigte sich für alle Einkommensgruppen gleichermassen.

Kosten für die Einkommensabsicherung zu hoch eingeschätzt
Weiterhin wurde deutlich, dass es eine erhebliche ungedeckte Nachfrage gibt. Etwas mehr als die Hälfte der Befragten ohne Versicherung kann sich vorstellen, eine entsprechende Versicherungspolice abzuschliessen. Als Hauptgrund für eine fehlende Versicherung zur Einkommensabsicherung nannten die Studienteilnehmer die hohen Kosten. Dies ist jedoch häufig eine Fehleinschätzung. Im Durchschnitt gaben die Befragten überraschend einheitlich an, dass sie bereit wären, rund fünf Prozent ihres Einkommens für eine derartige Absicherung zu zahlen. Dies liegt deutlich über der durchschnittlichen Prämie einer Versicherung zur Einkommensabsicherung.

Kristof Terryn, Group Chief Operating Officer von Zurich, sagte: „Der öffentliche und der private Sektor müssen zusammenarbeiten, um diese Vorsorgelücke zu schliessen. Die zwei grössten Hindernisse für eine Einkommensabsicherung sind die begrenzten Kenntnisse über die Produkte sowie die falsche Annahme von hohen Kosten. Daher brauchen wir neue und innovative Herangehensweisen an einen derartigen Versicherungsschutz. Die Produkte müssen einfach und für alle verständlich sein.“

Eine interessante Tatsache für Arbeitgeber: 6 von 10 Befragten würden ein Paket von Arbeitgeberleistungen inclusive Einkommensabsicherung einem höheren Gehalt vorziehen. Arbeitgeber, welche Pakete mit Arbeitgeberleistungen, inklusive Einkommensabsicherung anbieten, können zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Sie können auf dem stark umkämpften Arbeitsmarkt Talente anziehen bzw. halten und gleichzeitig helfen, die Vorsorgelücken zu schliessen.

Männer und Vollzeitarbeitnehmer eher versichert
Ungefähr ein Drittel der Befragten verfügt über eine Einkommensabsicherung. In etwa der Hälfte der in der Studie berücksichtigten Länder liessen sich geschlechtsspezifische Unterschiede feststellen, insbesondere dort, wo die Nachfrage nach Versicherungen niedriger war. Männer besitzen insgesamt eher als Frauen eine Versicherung zur Einkommensabsicherung. Wichtiger als das Geschlecht ist jedoch der Haushaltsstatus: Allein- oder Hauptverdiener haben mit höherer Wahrscheinlichkeit Versicherungsschutz als Nebenverdiener.

Vollzeitarbeitnehmer sind eher versichert. Durch die zunehmende Verbreitung von Kurz-, Vertrags- und Teilzeitarbeit und die entsprechend sinkende Zahl unbefristeter Stellen fehlt bei einer wachsenden Zahl von Erwerbstätigen eine Einkommensabsicherung.

Was ist die Vorsorgelücke?
Unter Vorsorgelücke versteht man die Reduktion des Haushaltseinkommens als Folge von Arbeitsunfähigkeit oder Tod eines erwachsenen Verdieners, auf den dieser Haushalt angewiesen ist. Der Verlust von Einkommen aufgrund von Tod oder Erwerbsunfähigkeit kann zu finanziellen Problemen führen. Familien sind häufig gezwungen, auf ihre Ersparnisse für die Altersvorsorge zuzugreifen. Hierdurch besteht die Gefahr, dass zu einem späteren Zeitpunkt das Geld ausgeht. (Zurich/mc/ps)

Unterstützende Materialien

  • Bericht: In „Lücken in der Einkommensabsicherung verstehen: Bewusstsein, Verhalten, Wahlmöglichkeiten“ sind die wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst. Der Bericht ist in Englisch verfügbar.
  • Executive summary, verfügbar in Englisch
  • Video mit Kristof Terryn, Group Chief Operating Officer

Weitere Informationen
Der globale Versicherer Zurich und die SSEE haben sich zu einem langfristigen Projekt verpflichtet, welches die Herausforderung der Vorsorgelücken bei der Einkommensabsicherung zum Thema hat. Die SSEE ist ein führendes interdisziplinäres Wissenschaftszentrum, das mit Sozialunternehmen, Regierungen und Unternehmen zusammenarbeitet.
Der Bericht „Lücken in der Einkommensabsicherung verstehen: Bewusstsein, Verhalten, Auswahlmöglichkeiten“ nähert sich dem Thema Vorsorgelücken bei der Einkommensabsicherung von der Nachfrageseite – und beleuchtet die Entscheidungen für oder gegen eine Einkommensabsicherung.
Der Bericht enthält die Ergebnisse einer Befragung, die im März und April 2016 durchgeführt wurde. Die Befragung basiert auf einer national repräsentativen Stichprobe aus Verbrauchern im Alter zwischen 25 und 60 Jahren in Australien, Brasilien, Deutschland, Hongkong, Italien, Malaysia, Mexiko, Spanien, der Schweiz, Grossbritannien und den USA. Pro Land haben ungefähr 1.000 Befragte an der Online-Befragung mit 57 Fragen teilgenommen.

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