Zürich – Der Zurich-Gruppe ist der Start ins Jahr 2024 geglückt, vor allem was das Geschäft mit Schaden- und Unfallversicherungen anbelangt. Da kletterte das Geschäftsvolumen von weiteren Preissteigerungen getragen in die Höhe und auch der US-Partner Farmers legte zu. Ins Stocken geriet dagegen das Wachstum im Neugeschäft der Lebensversicherung.
Im Schaden- und Unfallgeschäft (P&C) der Zurich stieg der seit einem Jahr im IFRS-Regime ausgewiesene Versicherungsumsatz im ersten Quartal um 9 Prozent auf 10,3 Milliarden US-Dollar, wie es am Donnerstag hiess. Auf vergleichbarer Basis, also um Währungs- und Akquisitionseffekte bereinigt, wäre die Kennzahl gar um 12 Prozent nach oben gegangen.
Ein ähnlicher Verlauf hat sich in der P&C-Sparte gemessen an den Bruttoprämien gezeigt: Diese nahmen in Dollar um 5 Prozent auf 12,6 Milliarden und bereinigt um 9 Prozent zu. Sowohl mit dem Versicherungsumsatz als auch mit den Prämieneinnahmen schnitt die Zurich besser als von Analysten erwartet ab.
Weiter steigende Tarife
Treiber des Wachstums im Schadengeschäft bleiben die steigenden Prämiensätze. Im Zuge der Inflation sind die Kosten zur Deckung von Versicherungsschäden teurer geworden. Das versucht die Branche seit einiger Zeit mit Prämienerhöhungen auszugleichen.
Im Startquartal hat die Zurich die Prämiensätze im Firmen- wie auch im Privatkundengeschäft um 5 Prozent erhöht. Auffallend war das Preiswachstum erneut im US-Firmenkundengeschäft (+8%) und da bei den Motorfahrzeugversicherungen (+14%). Und auch im Geschäft mit Privatkunden war das Motorfahrzeugsegment (+7%) wesentlich von Tarifanpassungen geprägt.
«Wir gehen davon aus, dass über das gesamte Geschäft die Prämiensätze im Verlauf des Jahres weiter ansteigen werden», sagte Zurich-Chef Mario Greco am Donnerstag an einer Telefonkonferenz. Allen voran sieht er bei den Motorfahrzeugversicherungen noch Aufholpotenzial.
«Starkes Jahresergebnis» erwartet
In der Lebensversicherung steht im Quartals-Update das Neugeschäft im Fokus, wobei der Barwert der Neugeschäftsprämien leicht auf 4,00 Milliarden Dollar zurückging. Grund dafür seien ausserordentlich hohe Einnahmen mit spanischen Sparprodukten vor Jahresfrist, hiess es. Derweil steigerte Zurich die Verkäufe kurzfristiger Vorsorgeprodukte und die Gebühreneinnahmen.
Gut zulegen konnte der US-Partner Farmers, der die Prämieneinnahmen um 6 Prozent auf 7,08 Milliarden Dollar steigerte. Auch hier waren Anpassungen der Prämiensätze massgeblich dafür verantwortlich. Zugleich hat Farmers den Schaden-Kosten-Satz deutlich verbessert und auf 89,4 Prozent gedrückt.
Die Zurich legt zum ersten Quartal keine Gewinnzahlen vor, sieht sich laut Greco aber auf Kurs um 2024 ein «starkes Gruppenergebnis» zu erzielen. Ruhig ist es bislang an der Unwetterfront geblieben. Schäden aus Naturkatastrophen hätten den Schaden-Kosten-Satz lediglich mit 1,6 Prozent nach 1,8 Prozent im ersten Quartal 2023 belastet, hiess es.
Darüber hinaus bleibt der Konzern solide kapitalisiert. Die Zurich schätzt die SST-Kapitalquote per Ende März auf 232 Prozent, was nach wie vor über dem Zielniveau von mindestens 160 Prozent liegt. In den nächsten Wochen soll dann das bereits angekündigte Aktienrückkaufprogramm im Umfang von bis zu 1,1 Milliarden Franken starten. (awp/mc/ps)