Zurich verdient mehr Geld und bezahlt höhere Dividende
Zürich – Die Zurich-Gruppe ist im vergangenen Jahr weiter gewachsen und hat auch deutlich mehr Geld verdient als im Jahr davor. Der Versicherungskonzern profitierte dabei auch von weiteren Prämienerhöhungen.
«Wir streben als Unternehmen weiteres Wachstum an und wollen in den bestehenden Märkten noch grösser werden und Kunden dazugewinnen», sagte Konzernchef Mario Greco am Donnerstag im Gespräch mit AWP. Das ist Zurich im Jahr 2023 gelungen: Im Schaden- und Unfallgeschäft kletterten die Bruttoprämien und Policengebühren um 7 Prozent auf 44,4 Milliarden US-Dollar.
Ein wesentlicher Treiber waren wie bereits in den Jahren davor Prämienerhöhungen: Im Schadengeschäft hob die Zurich die Prämiensätze im Durchschnitt über alle Regionen hinweg um rund 6 Prozent an, wobei die Preissteigerungen mit Firmenkunden in Nordamerika besonders ins Gewicht fielen. Aber auch Privatkunden in Europa bezahlten mehr, etwa für Autoversicherungen.
Unwetterrisiken begrenzen
Mit höheren Tarifen versucht Zurich die Folgen der Teuerung aufzufangen. Denn dadurch verteuern sich auch Reparaturen am Auto, am Haus oder Ersatzkäufe im Hausrat. Zudem sieht sich die Branche mit steigenden Unwetterkosten aufgrund von häufigeren und stärkeren Gewittern, Überschwemmungen oder Waldbränden konfrontiert.
In den letzten Jahren hat Zurich das Risiko-Exposure zu Naturkatastrophen in ihren Büchern sukzessive reduziert. Die Begrenzung der Risiken habe dazu beigetragen, die Ertragsvolatilität einzudämmen, sagte Finanzchef George Quinn an einer Telefonkonferenz. «Wir werden beim Zeichnen von Unwetterrisiken weiterhin vorsichtig agieren.»
Trotz schweren Überschwemmungen und Hagelstürmen in Europa vor allem im dritten Quartal blieb der Schaden-Kosten-Satz der Gruppe im Jahr 2023 zum Vorjahr unverändert bei 94,5 Prozent. Geholfen hat hier auch, dass etwa die US-Ostküste von einer Hurrikan-Katastrophe das ganze Jahr verschont blieb.
Rekordhoher Betriebsgewinn
Das kräftige Wachstum, teils gute Anlageergebnisse sowie eine deutlich verbesserte Profitabilität beim US-Partner Farmers und in der Lebensversicherungen liessen den Gewinn bei der Zurich sprudeln. Der Betriebsgewinn kletterte um gut einen Fünftel auf rekordhohe 7,38 Milliarden Dollar und der Konzerngewinn nahm um 10 Prozent auf 4,35 Milliarden zu.
Das Gewinnwachstum und die mit einer SST-Quote von 233 Prozent nach wie vor solide Kapitalposition erlauben es der Zurich, insgesamt rund 5 Milliarden Dollar an die Aktionäre auszuschütten. Die Dividende wird um zwei auf 26 Franken je Aktie angehoben und ein Aktienrückkauf in Höhe von 1,1 Milliarden Franken lanciert.
Zuversichtlich zeigte sich Greco mit Blick auf die bis 2025 gesetzten Ziele. Die Eigenkapitalrendite kletterte um 5,3 Punkte auf 23,1 Prozent und lag über der angestrebten 20-Prozent-Schwelle. Und auch das Ziel zum Gewinnwachstum je Aktie von jährlich 8 Prozent wurde übertroffen. Aus heutiger Sicht sei gar ein Wachstum von über 10 Prozent zu erwarten, hiess es.
An der Börse wurden die positiven Aussagen zu den Geschäftszielen und die Ausschüttungen gut aufgenommen. Am frühen Donnerstag legte die Zurich-Aktie in einem schwächer tendierenden Gesamtmarkt 2,6 Prozent zu. (awp/mc/pg)