Zurich bleibt auf Zielkurs – höhere Ausschüttungen
Zürich – Die Zurich Insurance Group sieht sich auf Kurs, um in Zukunft profitabel zu wachsen und die im vergangenen Jahr aufgestellten mittelfristigen Ziele zu erreichen. Wachstumschancen bieten sich vor allem in Schwellenländern, während die Zurich über alle Geschäftsfelder hinweg die Bedürfnisse der Kunden in einer digitalen Welt noch stärker in den Fokus rücken will. Die Aktionäre sollen in den kommenden Jahren von steigenden Dividenden profitieren.
Die Zurich habe das Geschäft trotz schwieriger Marktbedingungen ausgebaut und die Profitabilität verbessert, erklärte CEO Mario Greco am Mittwoch vor Analysten in London. «Dieses Erfolgsmuster stimmt uns zuversichtlich, dass wir unsere Ziele erfüllen und die Rendite für unserer Aktionäre steigern werden.» Künftig werde man unter anderem weiter in technologiegestützte Angebote und Dienstleistungen investieren.
Mit Blick auf die Marktregionen verspricht sich Greco viel von Lateinamerika und Asien-Pazifik. Dabei sei der Zurich im wichtigen brasilianischen Markt die Rückkehr zu nachhaltig profitablem Wachstum gelungen, sagte LatAm-CEO Claudia Dill. Von der stark wachsenden Mittelklasse, die ihren frisch erworbenen Besitz versichern will, profitiere man auch in Märkten wie Mexiko, Argentinien oder Chile.
In der Region Asien-Pazifik entwickle sich derweil der japanische Markt ausserordentlich gut, etwa im Sach- und Haftpflichtgeschäft wie auch in der Krankenversicherung, sagte Greco weiter. Zudem laufe das Geschäft in Australien sehr gut, während eine weitere Marktöffnung in China Chancen für die Branche und auch für die Zurich-Gruppe biete.
Steigende US-Tarife
In Nordamerika dürfte die Zurich nach den verheerenden Hurrikan-Katastrophen im Geschäft mit Unternehmenskunden von anziehenden Preisen profitieren. Insbesondere in der Sachversicherung würden die Tarife teilweise im zweistelligen Prozentbereich ansteigen, erklärte die neue Nordamerika-Chefin Kathleen Savio. Gleichzeitig habe sich die Zurich im Commercial-Bereich profitabler aufgestellt und über den Einsatz von Rückversicherungsdeckung die Volatilität aus Naturkatastrophenrisiken reduziert.
In den USA wächst der genossenschaftlich organisierte Partner Farmers, für den die Zurich Dienstleistungen bereitstellt, schneller als der Markt. Farmers will über Cross Selling-Aktivitäten und mit dem Fokus auf KMU wachsen. Ausserdem soll der Footprint nächstes Jahr mit dem Markteintritt im Bundesstaat Florida ausgebaut werden. Farmers ist im Westen der USA verankert und hat in den vergangenen Jahren das Geschäft in den Osten des Landes ausgeweitet.
Mit Zielen auf Kurs
Mit Blick auf die Zielsetzungen verwies Mario Greco auf zuletzt erzielte Erfolge. So sei die Eigenkapitalrendite auf dem operativen Ergebnis im ersten Halbjahr 2017 über die Zielmarke von 12% geklettert. In Sachen Einsparungen hat die Zurich bis Ende Juni 550 Mio USD der bis 2019 angestrebten Kostensenkung von 1,5 Mrd USD erreicht; bis Ende Jahr sollen rund 700 Mio des Sparpakets umgesetzt werden.
Als weiteres zentrales Geschäftsziel gilt das Erreichen einer Kapitalquote im firmeneigenen Z-ECM-Modell von 100-120%. Dieses Ziel sei in den ersten neun Monaten mit 136% ebenfalls übertroffen worden, so Greco. Die Zurich verfüge somit weiterhin über eine starke Kapitalbasis.
Auf Basis einer verbesserten zugrunde liegenden Leistung und dank dem auf positive Cashflows ausgerichteten Geschäftsmodell sowie der soliden Bilanz, werde die Zurich künftig höhere Kapitalausschüttungen bieten, verspricht der Versicherer weiter. In Sachen Dividende bekräftigt die Gruppe das Ziel, rund 75% des Gewinns auszuschütten, die Dividende jedoch bei mindestens 17 CHF je Aktie zu halten.
An der Börse reagierten die Zurich-Aktie kaum auf die Aussagen aus London und schlossen in einem schwächer tendierenden Gesamtmarkt 0,5% tiefer bei 297,50 CHF. Der Investorentag biete keine Überraschungen, hiess es in Analystenkreisen. (awp/mc/pg)