Zurich ist mit Restrukturierung im Soll und bezahlt mehr Dividende

Mario Greco

Mario Greco, CEO der Zurich Insurance Group. (Foto: Zurich)

Zürich – Wirbelstürme in den USA, Taifune in Japan und Hongkong oder die Waldbrände in Kalifornien: Im vergangenen Jahr belasteten einige Naturkatastrophen die Bilanzen der Versicherer. Dennoch kletterte der Gewinn der Zurich im Geschäftsjahr 2018 in die Höhe.

Denn Hurrikane in den USA hatten die Rechnung im Jahr davor noch stärker zerzaust. Der Betriebsgewinn der Zurich erhöhte sich im Berichtsjahr um einen Fünftel auf 4,57 Milliarden US-Dollar. Und unter dem Strich stieg der Reingewinn gar um beinahe einen Viertel auf 3,72 Milliarden.

«Das Ergebnis wurde 2018 zwar von einer Vielzahl von Schadensereignissen beeinflusst. Die rekordhohe Belastung, die durch die Hurrikanserie im Jahr 2017 ausgelöst wurde, war allerdings um ein Vielfaches grösser», erklärte Finanzchef George Quinn am Donnerstag den Gewinnanstieg.

Mit Sparprogramm auf Kurs
Hinzu kommt, dass die Zurich weiter konsequent spart. Bis Ende 2019 soll der Kostenblock um insgesamt 1,5 Milliarden Dollar schrumpfen, wobei ein Grossteil davon bereits umgesetzt werden konnte.

Gespart hat der Versicherer in dem über drei Jahre laufenden Programm in erster Linie in der Sachversicherung. «Wir haben da mit gezielten Massnahmen den Schaden-Kosten-Satz verbessert», sagte Greco.

Im vergangenen Jahr federten auch Verträge mit Rückversicherern die Kosten für Naturkatastrophen ab. In der Folge verbesserte sich die Quote um knapp drei Prozentpunkte auf 97,8 Prozent. Liegt sie unter 100 Prozent, dann verdient ein Versicherer Geld im Sachversicherungsgeschäft.

KMU bieten Potenzial
Aufgrund der vorsichtigen Haltung bei der Suche nach neuen Geschäftsabschlüssen zog das Prämienvolumen in der Schadensparte nur leicht an. Und im laufenden Jahr wird ebenfalls lediglich mit moderatem Wachstum gerechnet, hiess es.

Vorsicht ist insbesondere beim Versichern von US-Unternehmen geboten. Im Kommerzgeschäft sei der Preisdruck gross, hiess es. Eine Ausnahme bilden KMU-Kunden. In diesem Segment sieht Greco unter anderem am Heimmarkt Schweiz Wachstumspotenzial.

In der Lebensversicherung wächst die Gruppe in Asien und Lateinamerika stark. Zulegen kann auch der US-Partner Farmers, den die Zurich mit Dienstleistungen bedient und im Gegenzug Gebühren erhält. Ein besonderer Vertrag stellt dabei jener mit dem Fahrdienst Uber dar, an den Farmers Versicherungsprodukte verkauft.

Grosses Dividendenversprechen
Die Zurich ist an der Börse bekannt dafür, dass sie grosszügige Dividenden bezahlt. Im laufenden Jahr werden den Aktionären 19 Franken je Titel vorgeschlagen. Das ist ein Franken mehr als noch vor Jahresfrist und entspricht gut drei Vierteln des Gewinns.

Die Anleger dürfen sich auch in Zukunft auf generöse Ausschüttungen freuen. George Quinn liess nämlich durchblicken, dass die 19 Franken die neue Untergrenze für künftige Dividenden sein sollen.

Derweil richtet Mario Greco den Blick bereits über das Jahr 2019 hinaus auf die Arbeiten zum neuen Strategieprogramm. Diese seien angelaufen, sagte er. Die neuen Ziele will die Zurich im kommenden November anlässlich des nächsten Investorentags vorstellen.

An der Börse schlossen Zurich am Donnerstag mit einem Plus von 0,6 Prozent und gehörten damit zu den wenigen Gewinnern. Denn der Gesamtmarkt gab gemessen am SMI 1,2 Prozent ab. Mit den Zahlen hatte Zurich die Markterwartungen übertroffen, bemängelt wurde von Analysten hingegen das Fehlen eines Aktienrückkaufprogramms. (awp/mc/pg)

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