Zürich – In der Schweiz können erstmals Personenwagen gegen die Folgen eines Hacker-Angriffs versichert werden. Zurich Schweiz trägt damit dem Bedürfnis von unzähligen Lenkern Rechnung.
Nicht gerade die Wunschvorstellung eines Autolenkers: Er will den Motor seines Autos starten. Doch nichts geht. Stattdessen erscheint auf seinem Bordcomputer ein Totenkopf und die Meldung: «Ihr Fahrzeug wurde gehackt. Sie können das Auto erst wieder steuern, wenn Sie eine bestimmte Summe überweisen.»
Offiziell wird noch keine Statistik über Hacker-Angriffe bei Autos geführt. Aber die Angst unter Lenkern ist gross. «Bei uns erkundigen sich immer mehr Leute, ob sie ihr Fahrzeug gegen Hacker-Angriffe versichern lassen können», sagt René Harlacher, Leiter Underwriting und Mitglied der Geschäftsleitung von Zurich Schweiz.
Mit der Zusatzdeckung «Cyber-Angriff» für Autos trägt Zurich ab sofort diesem Wunsch Rechnung. Zurich ist damit die erste Versicherung in der Schweiz, die einen solchen Schutz anbietet. Sie übernimmt die Wiederherstellungskosten der Fahrzeugsoftware. Bei einer schwerwiegenden Cyber-Attacke kann auch das Steuergerät des Autos angegriffen werden. Die neue Zusatzdeckung übernimmt in einem solchen Fall auch den Ersatz dieses Elements.
Der Kunde kann die Deckung «Cyber-Angriff» als Zusatz zu seiner Autoversicherung abschliessen. Dabei wählt er einer Deckungssumme von 2’000 oder 5’000 Franken. Entsprechend der gewählten Höhe der Deckungssumme belaufen sich die Prämien für diese Zusatzdeckung auf 39 oder 49 Franken pro Jahr. Bis im April 2020 profitiert der Kunde von einem Einführungsrabatt für diese Zusatzdeckung von 50 Prozent.
Schlupflöcher Wi-Fi- und Bluetooth-Verbindung
Laut IT-Spezialisten hat das Hacker-Risiko auf Autos stark zugenommen. Auch bei Zurich Schweiz ist man der Ansicht, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis sich die Meldungen darüber häufen. «Firmen sind Opfer von Angriffen. Unzähligen Privatpersonen wurde schon das Handy gehackt. Es liegt auf der Hand, dass es Kriminelle als Nächstes auf das Auto abgesehen haben, um Geld zu erpressen oder die Software zu beschädigen», betont Harlacher. Ein willkommenes Einfallstor für Hacker-Angriffe auf Autos bilden die Wi-Fi- und Blutetooth-Verbindungen. Immer mehr Fahrzeuge verfügen über solche und bei Neuwagen ist eine Internetverbindung oftmals sogar Standard. (Zurich/mc/ps)