Zurich profitiert im Startquartal weiter von steigenden Preisen

Zurich-CEO Mario Greco. (Foto: Zurich)

Zürich – Der Zurich-Gruppe ist der Start ins Jahr 2021 geglückt. Steigende Preise haben der Schadenversicherung ein kräftiges Wachstum beschert. Finanzchef George Quinn rechnet auch in Zukunft mit Rückenwind an der Preisfront.

«Wir gehen davon aus, dass sich die positiven Preistrends fortsetzen werden», sagte Quinn am Mittwoch an einer Telefonkonferenz. Im ersten Quartal kletterten die Prämiensätze in der Schaden- und Unfallversicherung um 7 Prozent in die Höhe, wobei vor allem bei Firmenkunden höhere Preise durchgesetzt wurden.

Im Jahr 2020 war der Preisanstieg sogar noch leicht stärker und wie damals ist das Nordamerika-Geschäft der Treiber dafür. Das führte in der Region zu einem Wachstum der Nichtlebenprämien von – um Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe bereinigten – 16 Prozent. Gut lief dabei auch der Verkauf von Ernteversicherungen in den USA.

In Lateinamerika und der grössten Absatzregion Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) wuchsen die Volumina um je 5 Prozent. Zum Vorjahr kaum verändert entwickelte sich Asien-Pazifik. Das Prämienvolumen der gesamten Schadensparte nahm derweil um 14 Prozent auf 11,0 Milliarden Dollar oder bereinigt um 9 Prozent zu.

Zurückhaltung im Lebengeschäft
In der Lebensparte blieb derweil das sogenannte Jahresprämienäquivalent (APE) mit 919 Millionen Dollar um 4 Prozent unter Vorjahr. Die Kennzahl setzt sich aus neu gewonnenen Prämien und einem Zehntel der eingenommenen Einmalprämien zusammen und gibt Hinweise darauf, wie sich das Neugeschäft entwickelt.  

Zurückgegangen seien etwa die Umsätze bei Lebensversicherungen und Vorsorgelösungen für Firmenkunden, hiess es. Vor allem im Geschäft der Beruflichen Vorsorge in der Schweiz habe man Abstriche machen müssen. Die schwächere Konjunktur sowie Wettbewerbsdruck seien Gründe dafür gewesen.

Dagegen hat die Zurich mehr fondsgebundene Lebensversicherungen verkauft, insbesondere in Lateinamerika über den Vertriebskanal der Banco Santander. Das half, die Margen im Neugeschäft um gut 8 Prozentpunkte auf knapp 32 Prozent zu steigern.

Der US-Partner Farmers steigerte die Bruttoprämien im ersten Quartal um 4 Prozent auf 5,33 Milliarden Dollar. Für den genossenschaftlich organisierten Versicherer erbringt die Zurich Dienstleistungen. Die damit verbundenen Erträge nahmen leicht auf 918 Millionen Dollar ab.

Im Farmers-Geschäft rechnet Quinn von nun an mit steigenden Volumen, dank des knapp 4 Milliarden Dollar schweren Zukaufs des US-Schaden- und Unfallgeschäfts von Metlife. Eingegliedert wird die Metlife-Sparte bei Farmers.

Solide Kapitalquote
Angaben machte die Zurich auch zur Kapitallage des Konzerns, die äusserst solide ist. Die Solvenzquote nach dem Schweizer SST-Regime rückte seit Jahresbeginn um knapp 20 Prozentpunkte auf 201 Prozent vor. Verantwortlich dafür war vor allem die gute Entwicklung an den Finanzmärkten.

Die Folgen der Coronakrise dürfte die Zurich auch im laufenden Jahr spüren, wenn auch nicht mehr ganz so stark wie im Jahr 2020. Weitere Kosten dürften in der Lebensparte anfallen aufgrund der hohen Todesfallzahlen etwa in den USA oder in Brasilien.

Zudem registrierte die Zurich im ersten Quartal ein relativ hohes Niveau an wetterbedingten Schäden in den USA. Daher gehe man fürs Gesamtjahr in den Modellrechnungen neu von einem um rund einen Prozentpunkt höheren Schaden-Kosten-Satz aus, hiess es. Sowohl die Corona- wie auch die Naturkatastrophenschäden könne die Zurich aber gut stemmen, versicherte Quinn. (awp/mc/pg)

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