Zurich startet verhalten ins Jahr 2019
Zürich – Die Zurich-Gruppe ist verhalten ins Jahr gestartet. In der Schadenversicherung und im Neugeschäft der Lebensparte nahmen die Prämienvolumen im ersten Quartal ab. Immerhin kam es mit Blick auf bereinigte und mit dem Vorjahr besser vergleichbaren Zahlen zu einem Zuwachs.
Finanzchef George Quinn sprach am Donnerstag nach Vorlage einiger weniger Kennzahlen mit Blick auf das bereinigte Wachstum von einem guten Start ins Jahr 2019. Für Zuversicht sorgten bei Quinn die Entwicklung des Geschäfts in Asien und Lateinamerika sowie der Preisanstieg in der Nichtlebenversicherung.
«Wir wuchsen bereits in den vergangenen Quartalen in Schwellenmärkten zumeist zweistellig und das haben wir im abgelaufenen Quartal erneut geschafft», sagte Quinn. Sehr gut kam die Zurich in Ländern wie Australien, Malaysia, Japan, Argentinien, Chile oder Brasilien voran.
Starke Schwellenmärkte
Im Schaden- und Unfallgeschäft (P&C) kletterten die Bruttoprämien der Zurich in Asien-Pazifik um 14 Prozent auf 717 Millionen US-Dollar. In Lateinamerika wuchs Zurich mit 10 Prozent auf 750 Millionen. Die weitaus grösseren und gut entwickelten Märkte konnten da erneut nicht mithalten.
Einen Prämienrückgang von 7 Prozent auf knapp 5 Milliarden Dollar erlitt die Zurich in der volumenstärksten Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA). Nebst belastenden Währungseinflüssen fiel der Verkauf der ADAC-Autoversicherung in Deutschland ins Gewicht. Und so erhöhten sich die Einnahmen auf bereinigter Basis und mit Rückenwind etwa aus der Schweiz und Italien um 4 Prozent.
Auf Gruppenebene sanken die Bruttoprämien im P&C-Geschäft um 2 Prozent auf 9,18 Milliarden Dollar. Auf vergleichbarer Basis wuchs der wichtigste Teil der Zurich allerdings wie die EMEA-Region ebenfalls mit 4 Prozent.
Lebengeschäft stockt
Ein ähnliches Bild zeigt sich in der Lebensversicherung. Da nahm das sogenannte Jahresprämienäquivalent (APE) im Neugeschäft um 6 Prozent auf 1,18 Milliarden Dollar ab. Bereinigt stieg die Kennzahl hingegen um 2 Prozent. Das APE setzt sich aus den neu gewonnenen, laufenden Prämien und einem Zehntel der eingenommenen Einmalprämien zusammen.
Weniger Neugeschäft zeichnete die Zurich mit Firmen der EMEA-Region (bereinigt: -10%). Allerdings wies Quinn darauf hin, dass ein im Vorjahr in Grossbritannien abgeschlossener Grosskontrakt zur Deckung von Langlebigkeitsrisiken das Bild verzerre. In der Schweiz waren in der Beruflichen Vorsorge (BVG) positive Tendenzen auszumachen.
Sehr gut läuft der Verkauf von Lebensversicherungen auch in Lateinamerika: Das APE schoss dort bereinigt um einen Drittel in die Höhe. In Ländern wie Brasilien, Mexiko, Chile oder Argentinien profitiert die Zurich von Vertriebspartnerschaften wie jener mit der spanischen Bank Santander.
Verhalten kommt derweil der aufs P&C-Geschäft fokussierte US-Partner Farmers voran, den die Zurich mit Dienstleistungen bedient. Farmers erwirtschaftete im ersten Quartal Bruttoprämien in Höhe von 5,19 Milliarden Dollar. Das entspricht einem Plus von 1 Prozent. Wachsen konnte Farmers besonders im Osten des Landes, wo man in der Vergangenheit stets weniger stark vertreten war.
Preise steigen
Finanzchef George Quinn sieht die Zurich mit den angestrebten Zielen auf Kurs. «Wir sind zuversichtlich, dass dieses Jahr alle Finanzziele erreicht oder gar übertroffen werden», sagte er. Ein wichtiger Teil ist das Sparprogramm. Die Zurich will den Kostenblock bis Ende Jahr verglichen mit 2015 um insgesamt 1,5 Milliarden Dollar eindampfen. Bis Ende 2018 hatte man bereits 1,1 Milliarden davon umgesetzt.
Erfreulich sei auch, wie sich die Preise in der Schadenversicherung entwickeln, fügte Quinn an. Angeführt vom Geschäft in Nordamerika, wo es zu Preissteigerungen von rund 4 Prozent gekommen ist, konnten die Preise im Durchschnitt weltweit um über 2 Prozent angehoben werden. Quinn hofft, dass der Trend anhält und zu Wachstum führt. (awp/mc/ps)