Zurich steigert in ersten 9 Monaten Betriebsgewinn leicht

Martin Senn

Martin Senn, CEO Zurich Insurance Group. (Bild: Zurich)

Zürich – Die Zurich Insurance Group hat in den ersten neun Monaten 2013 das Ergebnis gesteigert, der Umsatz blieb hingegen hinter dem Vorjahreswert zurück. Bezüglich Ausblick schlägt der Versicherer vorsichtigere Töne an: Während sich die Gruppe in der Lebensparte und mit den Sparmassnahmen auf Zielkurs sieht, dürfte sie im Nichtlebengeschäft und mit dem US-Versicherer Farmers die gesetzten Vorgaben verfehlen.

Den Gewinn (n.M.) stieg von Januar bis September um 2% auf 2,95 Mrd USD und der Betriebsgewinn (Business Operating Profit – BOP) ebenfalls um 2% auf 3,57 Mrd, wie Zurich am Donnerstag mitteilte. Die Gewinnzahlen lagen insgesamt leicht über dem Durchschnitt der Analystenvorgaben.

Gleichzeitig reduzierte sich der Gesamtumsatz der Gruppe um 2% auf 53,0 Mrd USD, während das Eigenkapital per Ende Quartal mit 32,1 Mrd um 7% unter dem Wert zum Jahresende 2012 lag. Die Eigenkapitalrendite belief sich – basierend auf dem BOP – auf 10,8% (Vj 11,0%), was unter den angestrebten 13 bis 15% liegt.

Mit den Kapitalanlagen wurde (nicht annualisiert) eine Nettorendite von 2,5% (3,0%) erzielt. Rechnet man die aufgrund der steigenden Zinsen rückläufigen nicht-realisierten Bewegungen auf dem Bondportfolio mit ein, dann ergibt sich eine Gesamtrendite von 0,5% nach 5,3% im Vorjahr.

Reserven aufgelöst
In der Nichtlebenversicherung (General Insurance) ging der Schaden-Kosten-Satz um einen Prozentpunkt auf 95,3% zurück. Dies sei nicht zuletzt dem verbesserten versicherungstechnischen Ergebnis und dem Kostenmanagement zu verdanken, hiess es. Demgegenüber hat die Zurich in der Sparte mit weiterhin rückläufigen Kapitalerträgen und Grossschäden zu kämpfen.

Sie hat im laufenden Jahre zudem Reserven für frühere Jahre im Umfang von 563 Mio USD aufgelöst, was die Combined Ratio mit 2,6 Punkten entlastete. Dagegen belasteten Grosskatastrophen den Wert mit 0,6 Punkten. Im Vorjahr profitierte die Combined Ratio mit 1,9 Punkten von Reservenauflösungen und es fielen auch keine Kosten für grosse Katastrophen an.

Die Bruttoprämien im Sachgeschäft wuchsen um 3% auf 28,2 Mrd USD, das Plus in Lokalwährungen beträgt 4%. Mit Ausnahme von Europa sei man in allen Ländermärkten gewachsen, wobei das Firmenkundengeschäft von besseren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und steigenden Prämientarifen profitiert habe.

Prämien im Lebengeschäft um 7% rückläufig
In der Lebensparte (Global Life) erzielte die Zurich einen um 1% höheren Betriebsgewinn von 978 Mio USD, die Prämien gingen dagegen um 7% auf 19,6 Mrd zurück. Gut entwickelt habe sich das Geschäft mit Risikolebensversicherungen, Rückgänge verzeichnete der Verkauf von Einmalprämien-Produkten in Grossbritannien.

Der Wert des Neugeschäfts stieg um 47% auf 935 Mio, das entsprechende Jahresprämienäquivalent (APE) um 9% auf 3,2 Mrd zu. Knapp 600 Mio davon seien dem erstmaligen Einbezug des Geschäfts von Zurich Santander in Südamerika zuzuschreiben, so die Mitteilung.

Bei Farmers gingen die Gebühreneinnahmen um 1% auf 2,1 Mrd USD zurück, während sich der BOP um 12% auf 1,1 Mrd erhöhte.

Ausblick angepasst
Im Ausblick passte der Versicherer sein Wording bezüglich der im Jahr 2010 gesetzten Dreijahresziele erneut an; dies, nachdem sich die Gruppe bereits zum Halbjahr etwas zurückhaltender gegeben hatte. Neu geht das Management davon aus, dass gewisse Ziele – wie jene für die Schadenversicherungssparte und jene für Farmers – eine «Herausforderung bleiben und aus heutiger Sicht nicht erfüllt werden» können. Zum Halbjahr sprach die Zurich hier erst von einer Herausforderung.

Dagegen bleibt die Gruppe auf gutem Weg, die Ziele in der Lebensversicherung sowie bezüglich Kosteneinsparungen zu erreichen. Das Management werde am Investorentag im Dezember ausführlich über den aktuellen Stand der Zielerreichung informieren und die weiteren strategischen Ziele bekannt geben, so die Ankündigung.

In der Schadenversicherung hatte sich die Zurich zum Ziel gesetzt, die Combined Ratio im Vergleich zu den globalen Mitbewerbern um 3 bis 4 Prozentpunkte zu verbessern. In Global Life strebt man eine Top-5-Platzierung unter den globalen Mitbewerbern mit Sitz in Europa an und will über einen Drittel des Neugeschäfts in Wachstumsländern generieren. Gruppenweit sind Kosteneinsparungen im Umfang von 500 Mio USD vorgesehen. (awp/mc/upd/ps)

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