Zurich steigert Prämieneinnahmen im Schadengeschäft weiter

Zurich steigert Prämieneinnahmen im Schadengeschäft weiter
Nordamerika-Hauptquartier von Zurich Insurance in Schaumburg (Illinois). (Bild: Zurich)

Zürich – Die Zurich-Gruppe bleibt im wichtigen Schadengeschäft auf Wachstumskurs, auch dank weiter steigender Prämiensätze. Zugleich rechnet der Versicherer mit einer hohen Belastung durch Hurrikan «Ian».

Von Januar bis September nahmen die Bruttoprämien in der Schaden­ und Unfallversicherung (P&C), um 8 Prozent auf 33,5 Milliarden US-Dollar zu. In Lokalwährungen und auf vergleichbarer Basis betrug das Plus 13 Prozent, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte.

Mit ein Grund für das Wachstum waren höhere Tarife insbesondere im Firmenkundengeschäft und speziell auch in den USA. Dort kletterten die Einnahmen um 14 Prozent in die Höhe, was auch dem starken Wachstum von beinahe 40 Prozent in der Agrarversicherung zu verdanken war. Der Anstieg der Prämiensätze wird mit 8 Prozent angegeben.

In der Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) legte die Zurich in der P&C-Sparte um bereinigte 10 Prozent zu, in den kleineren Regionen Asien-Pazifik um 19 Prozent und in Lateinamerika gar um 22 Prozent. Etwa in Ländern wie Grossbritannien, der Schweiz und in Deutschland oder in der Reiseversicherung in Australien habe sich das Geschäft besonders gut entwickelt.

Hurrikan «Ian» belastet schwer
«Wir rechnen mit einem positiven Margentrend in unserem Firmenkundengeschäft bis ins Jahr 2023 hinein», sagte Finanzchef George Quinn an einer Telefonkonferenz. Und auch im Privatkundengeschäft werde bei den Vertragsverlängerungen der anhaltenden Inflation stärker Rechnung getragen.

Angaben zu den Ergebnissen macht die Zurich zu diesem Zeitpunkt nicht, doch gab der Konzern eine Schätzung zu den durch Hurrikan «Ian» verursachten Schadenskosten aus. Diese belaufen sich netto und vor Steuern auf 550 Millionen Dollar, hiess es. Als Folge davon liege die Katastrophenschadenquote um rund zwei Prozentpunkten über dem langfristigen Trend.

Farmers wächst
Zulegen konnte auch der US-Partner Farmers Exchanges, für den die Zurich Dienstleistungen erbringt. Bei Farmers rückten die Bruttoprämien um 11 Prozent auf 20,2 Milliarden Dollar vor. Einen positiven Beitrag leistete auch das von MetLife übernommene Geschäft. Die Managementgebühren der Zurich aus dem Farmers-Geschäft wuchsen um 8 Prozent.

Nicht ganz so gut entwickelte sich die Lebensversicherung, wo der Wert des Neugeschäfts bereinigt um 11 Prozent auf 595 Millionen zurückging. Dabei nahm die Neugeschäftsmarge um knapp vier Prozentpunkte auf 26,5 Prozent ab, was aber immer noch «attraktiv» sei. Gründe für den Rückgang seien Anpassungen in den Annahmemodellen sowie steigende Diskontierungssätze.

Die Kennzahl des Jahresprämienäquivalents (APE) bietet ebenfalls Hinweise für die Entwicklung des Neugeschäfts in der Lebensversicherung und die legte bereinigt um 2 Prozent zu. Die Zurich habe vor allem mit Risikolösungen und Sparprodukten höhere Umsätze erzielt, hiess es dazu.

Mit Zielen gut auf Kurs
Kommende Woche wird die Zurich die Ziele für die kommenden drei Jahre kommunizieren. Die Vorgaben des Ende Jahr abzuschliessenden Programms werden den Angaben zufolge übertroffen. Im Kern wird eine Eigenkapitalrendite über 14 Prozent angestrebt.

Ausserdem sieht sich der Konzern mit einer SST-Solvenzquote von 252 Prozent sehr gut kapitalisiert. Davon dürften auch die Aktionäre profitieren, sagte Quinn ohne dabei konkrete Angaben zur Dividende im kommenden Jahr zu machen. (awp/mc/ps)

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