Zürich – Der Versicherer Zurich tätigt eine Grossübernahme in Australien. Der Konzern übernimmt das Lebensversicherungsgeschäft von ANZ und wird damit der führende Lebensversicherer für Privatkunden in Australien. Zudem wird eine 20-jährige Vertriebsvereinbarungen mit ANZ geschlossen, einer der führenden Banken Australiens mit 6 Mio Kunden und mehr als 680 Zweigstellen.
Der Kaufpreis beträgt 2,85 Mrd australische Dollar (AUD) bzw. 2,13 Mrd CHF, heisste es in einer Medienmitteilung vom Montagabend. Das zu übernehmenden Geschäft habe bei den Nettoprämien ein Volumen von rund 1,1 Mrd USD und einen Jahresgewinn von 142 Mio USD nach Steuern, berechnet pro forma auf 12 Monate per Ende September. Der Preis enthalte 1 Mrd AUD an Upfront-Rückversicherungsprovisionen. Vorbehaltlich der Genehmigung durch die Aufsichtsbehörden sollen diese im Mai 2018 gezahlt werden.
19% am australischen Lebensversicherungsmarkt
Der Anteil von Zürich am australischen Lebensversicherungsmarkt mit Privatkunden werde rund 19% betragen und im Vorsorgemarkt für Unternehmenskunden rund 6%. Die Übernahme soll bereits vom ersten Tag an positiv zur Rentabilität der Gruppe beitragen, da sie hohe Cashflows erzeuge, die künftiges Dividendenwachstum fördern werde.
Geringere Volatilität der Erträge
Die Transaktion werde zudem den Anteil stabiler Erträge durch den Vertrieb von reinen Risikoschutz-Lebensversicherungen erhöhen. Die Akquisition verringere damit die allgemeine Volatilität der konzernweiten Erträge und erhöht den Anteil der Lebensversicherungserträge, die der Gruppe als flüssige Mittel zufliessen, wie es weiter heisst. Damit werde die Strategie gestärkt, das Geschäft mit wenig kapitalintensiver Vorsorge und fondsgebundenen Lösungen zu konzentrieren.
Zurich geht davon aus, dass sie ihr aktuelles Ziel für den Betriebsgewinn nach Steuern (BOPAT ROE) ab 2019 um etwa 50 Basispunkte anheben wird. Es wird weiter erwartet, dass die gesamten Mittelzuflüsse in der Folge der Übernahme über den Planungszeitraum 2017-2019 um etwa 300 Mio AUD steigen werden.
Finanziert aus internen Mitteln und vorrangigen Anleihen
Die Übernahme wird den Angaben zufolge aus internen Mitteln und vorrangigen Anleihen finanziert. Die Auswirkungen auf die Kapitalbasis werden als gering eingeschätzt. Beide Parteien erwarten, dass die Transaktion vorbehaltlich der aufsichtsrechtlichen Genehmigung bis Ende 2018 abgeschlossen sein wird. (awp/mc/ps)