Martin Senn, CEO Zurich Insurance Group. (Bild: Zurich/mc)
Zürich – Die Zurich Insurance verkauft ihr wenig profitables Privatkundengeschäft in Russland an die Olma Group. Dieses hatte der Gruppe im vergangenen Jahr Abschreiber eingebrockt. Die Zurich konzentriert sich nun auf die Unternehmenskunden. Der Transaktion beschert der Zurich zum Abschluss aber nochmals einen Verlust.
Der Erstversicherer beziffert den Verkaufspreis am Donnerstag auf 1 Mrd Rubel oder auf umgerechnet rund 30 Mio Dollar. Allerdings seien nicht realisierte Währungsverluste von rund 265 Mio Dollar zu verbuchen. Deswegen werde die Transaktion den Nettogewinn der Gruppe voraussichtlich um rund 300 Mio Dollar schmälern. Die buchmässige Aufwendung werde jedoch nur geringe Auswirkungen auf das Eigenkapital haben, versichert die Zurich-Gruppe.
Der tatsächliche Währungsumrechnungsverlust werde beim Abschluss der Transaktion festgelegt, der für das dritte Quartal erwartet wird, hiess es weiter. Der Umrechnungsverlust spiegle die Neubewertung, die seit der Übernahme der Nasta Insurance Company 2007 im russischen Privatkundengeschäft anfiel. Zurückzuführen ist der Verlust vor allem auf die Entwertung der russischen Landeswährung zum Dollar.
Konzentration auf Unternehmenskunden
Die Käuferin Olma ist eine Investitionsgesellschaft aus Moskau. Das Unternehmen erbringt in erster Linie Finanzdienstleistungen im russischen Wertpapier- und Termingeschäft. Das von Zurich verkaufte Geschäft umfasst rund 1,2 Millionen Policen und generierte 2013 ein Prämienvolumen von 7,1 Mrd RUB (rund 220 Mio USD). Es beinhaltet Kasko-, Fahrzeug-Haftpflicht-, Sach- und Unfallversicherungen.
Der Teilverkauf steht nach Darstellung der Zurich im Einklang mit der Strategie, prioritär in die Bereiche zu investieren, in welchen das Unternehmen eine bedeutende Position habe. So werde das gut etablierte Geschäft mit grossen Unternehmenskunden beibehalten und weiter ausgebaut. Dieses konzentriere sich in Russland auf die Risiken grosser lokaler und multinationaler Unternehmen sowie auf Versicherungen im Bereich Energie und Financial Lines.
«Trotzdem negativ»
Der Nettoverlust von 300 Mio USD aus der Transaktion entspricht mehr als einem Viertel des Gewinns, der in einem normalen Quartal von der Zurich erwartet werden könne, meint die ZKB in einem ersten Kommentar. Auf der positiven Seite wird vermerkt, dass der Verkaufsverlust nur einen geringen Einfluss auf das Eigenkapital hat. «Trotzdem negativ», heisst das Statement der Staatsbank zum ganzen Vorgang. (awp/mc/pg)