Zurich startet mit starkem Wachstum ins Jahr 2022

Zurich startet mit starkem Wachstum ins Jahr 2022
Hauptsitz der Zurich Insurance Group am Zürcher Mythenquai.

Zürich – Die Zurich-Gruppe ist fulminant ins Jahr 2022 gestartet. Angetrieben von weiteren Preissteigerungen konnte die Schaden- und Unfallversicherung und der US-Partners Farmers Exchanges im ersten Quartal weiter zulegen. Und die positiven Preistrends dürften sich ins kommende Jahr hineinziehen.

Die am Donnerstag von der Zurich vorgelegten Eckwerte beeindrucken: Die Bruttoprämieneinnahmen im Schaden- und Unfallgeschäft kletterten in den ersten drei Monaten des Jahres um 8 Prozent auf 11,9 Milliarden US-Dollar. Um Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe bereinigt läge das Wachstum mit 12 Prozent gar im zweistelligen Bereich.

In der kleineren Lebensparte, wo sich das Geschäft auch aus Risikoüberlegungen weniger dynamisch entwickelt, nahm das Jahresprämienäquivalent (APE) um 8 Prozent beziehungsweise bereinigten 14 Prozent auf 996 Millionen Dollar zu. Die Kennzahl ist ein Indikator dafür, wie sich das Neugeschäft in der Lebensversicherung entwickelt.

Darüber hinaus wusste der US-Partners Farmers Exchanges, für den die Zurich Dienstleistungen erbringt und dafür Gebühren kassiert, zu überzeugen. Farmers steigerte die Bruttoprämien im Startquartal um fast 30 Prozent auf 6,88 Milliarden Dollar. Allerdings waren 17 Prozentpunkte des Wachstums auf die Übernahme von Geschäft der MetLife-Gruppe zurückzuführen.

Starker Preisanstieg mit Firmenkunden
Ein Grossteil des Wachstums im Schadengeschäft ist auf Preissteigerungen zurückzuführen. Die Zurich profitiere nun bereits seit rund drei Jahren davon und dieser Trend dürfte bis 2023 anhalten, sagte Finanzchef George Quinn an einer Telefonkonferenz.

In der Branche bereiten sich die Gesellschaften mit Blick auf die Inflation mit Tariferhöhungen auf die zu erwartenden Kosten beim Bezahlen von Schäden vor. Noch habe sich aber mit wenigen Ausnahmen wie etwa in Deutschland noch kein Trend zu stark steigender Schadenskosten gezeigt, sagte Quinn.

Vor allem im Firmenkundengeschäft, und dort besonders im US-Markt, führen die steigenden Prämiensätze zu einer Ausweitung der Margen. In Nordamerika wuchs auch die Agrarversicherung kräftig, womit für die Region am Ende ein Anstieg des Prämienvolumens von 17 Prozent resultierte.

In der Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) wuchs die Zurich bereinigt um 8 Prozent, auch dank der guten Entwicklungen in Grossbritannien oder im Heimmarkt Schweiz. In Asien-Pazifik nahm das Volumen um 11 Prozent und in Lateinamerika um 21 Prozent zu.

Kaum Belastungen
Zum Ergebnis macht die Zurich zum ersten Quartal traditionell keine Angaben, aber auch da zeichnet sich eine kräftige Steigerung ab. Schliesslich gab es keine grösseren Belastungen zu Naturkatastrophen zu vermelden, die Corona-Pandemie spielt kaum eine Rolle mehr und auch im Zuge des Ukraine-Kriegs rechnet Quinn für die Gruppe nicht mit signifikant hohen Kosten.

Zwar dürften die Auswirkungen des Krieges für einige Versicherer teuer zu stehen kommen, doch sei die Zurich nicht in den am stärksten betroffenen Segmenten tätig, erklärte Quinn. Das sei etwa im Flugzeug-Leasing-Geschäft der Fall, wo einigen Versicherern hohe Schadenszahlungen drohen.

Das gute Abschneiden im ersten Quartal sowie die sehr solide Bilanz stimmen Quinn zuversichtlich, dass die bis Ende Jahr gesetzten Ziele übertroffen werden. Derweil arbeitet das Management an der Strategie und den Vorgaben für die kommenden drei Jahre. (awp/mc/ps)

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