Deauville – Im Tauziehen um die Neubesetzung des Chefpostens beim Internationalen Währungsfonds (IWF) gewinnt die Kandidatur der französischen Kandidatin Christine Lagarde an Fahrt. Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy deutete am Freitag in Deauville nach Abschluss des G8-Gipfels an, US-Präsident Barack Obama unterstütze Lagarde. «Ich glaube, dass seine Entscheidung gefallen ist.»
Sie sollte jedoch während des Gipfels nicht öffentlich gemacht werden. Es müsste noch mit anderen Partnern in der Welt beraten werden, sagte Sarkozy. Mit Blick auf Obama und dessen Aussenministerin Hillary Clinton, die sich sehr positiv über Lagarde geäussert hatte, sagte Sarkozy: «Ich kann mir schlecht vorstellen, dass es eine Meinungsverschiedenheit zwischen ihnen gibt.»
Unterstützung auch aus Grossbritannien
Auch der britische Premierminister David Cameron sprach sich am Rande des Gipfel klar für Lagarde aus. «Wir glauben, dass sie eine herausragende Kandidatin ist und diesen Job sehr gut machen würde», sagte Cameron. Die französischen Finanzministerin habe Erfahrung in der politischen Führung und sich weit über Europa hinaus Respekt verschafft.
Königsmacher Obama
Nach dem Rücktritt von Dominique Strauss-Kahn, der sich in New York dem Vorwurf versuchter Vergewaltigung ausgesetzt sieht, muss der Posten des IWF-Generaldirektors neu besetzt werden. Lagarde hat auch die Unterstützung Deutschlands. Widerspruch kommt hingegen aus Schwellenländern wie China oder Südafrika. Obama ist im Nachfolgekampf der Königsmacher. (awp/mc/ps)