Zyklon Debbie: Swiss Re schätzt Schadenskosten auf 350 Mio $

Zyklon Debbie: Swiss Re schätzt Schadenskosten auf 350 Mio $
(Foto: Pixabay)

Zürich – Der Rückversicherer Swiss Re rechnet aus dem Tropensturm Debbie, der Ende März im Nordosten Australiens auf Land getroffen ist, mit hohen Schadenskosten. Die Ansprüche seiner Kunden dürften sich vor Steuern und abzüglich Retrozessionen netto auf rund 350 Mio USD belaufen, schätzt Swiss Re laut einer Mitteilung vom Donnerstag. Für die gesamte Versicherungsindustrie dürften sich die Kosten aus der Debbie-Katastrophe auf rund 1,3 Mrd USD belaufen.

Der tropische Zyklon Debbie habe für die Versicherungsindustrie im Vergleich zu anderen, ähnlichen Katastrophen einen deutlich höheren Anteil an wirtschaftlichen Schäden beim Unternehmen ausgelöst, heisst es weiter. Debbie sei am 28. März als Kategorie-4-Hurrikan im Norden des australischen Bundesstaats Queensland auf Land getroffen und habe sich in dieser Region mit Spitzenwindgeschwindigkeiten von bis zu 200 km/h als grösste Naturkatastrophe seit 2015 herausgestellt, heisst es weiter.

Ernteausfälle von rund 20 %
Debbie hatte Windschäden, Sturmfluten, starke Regenfälle und in der Folge grosse Überschwemmungen ausgelöst. Die Evakuierung des Katastrophengebiets betraf mehrere tausende Menschen und auch die lokale Wirtschaft. Die Ernteausfälle im australischen Winter für die Bauern in Queensland haben sich laut der Farmer-Vereinigung auf rund 20% belaufen.

Haupt-Rückversicherer für Naturkatastrophen in der Region
Der Zyklon Debbie habe bei Swiss Re einen vergleichsweise grossen Schaden verursacht, schreibt Georg Marti von der ZKB. Dabei belaufe sich der Anteil, der die Swiss Re an den gesamten versicherten Kosten zu tragen habe, auf immerhin rund 27%. Die Swiss Re sei in der Gegend der Haupt-Rückversicherer für solche Naturkatastrophenerreignisse, erklärt Marti. Allerdings werde die Gruppe dank ihrer starken Kapitalbasis die von Debbie verursachten Kosten gut verkraften können.

Der Schaden sei für die Swiss Re überraschend hoch ausgefallen und liege über dem für das erste Quartal für Katastrophen veranschlagten Budget, meint Daniel Bischof von Baader Helvea. Auch Bischof verweist auf den hohen Anteil, den Swiss Re als Marktleader in dieser Region zu tragen hat. Ausserdem habe Debbie hohe Kosten im kommerziellen Unternehmensgeschäft ausgelöst, was Swiss Re ebenfalls stark treffe. Dennoch halte sich das Ausmass mit Blick auf die Bilanz stark in Grenzen und die Cash-Return-Story des Rückversicherers bleibe intakt.

Für Stefan Schürmann von der Bank Vontobel stellt der «teure» Zyklon Debbie einen schlechten Start ins Jahr 2017 dar. Denn die hohen Schadenansprüche würden kaum zu einer spürbaren Reduktion der im Rückversicherungsmarkt vorherrschenden Überkapazitäten führen, ist der Vontobel-Analyst überzeugt. Es sei davon auszugehen, dass der Preisdruck in den kommenden Perioden anhalten dürfte, ergänzt Georg Marti. (awp/mc/pg)

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