Thailands Hauptstadt Bangkok ist nach wie vor teilweise überflutet.
Bangkok – Die Weltbank schätzt die Schäden in Thailand durch das schwere Hochwasser auf rund 1,36 Billionen Baht – das sind rund 32 Milliarden Euro. Darin enthalten seien Sachschäden in Höhe von 640 Milliarden Baht (15 Mrd Euro) sowie Verluste durch entgangene Geschäfte in Höhe von 717 Milliarden Baht (knapp 17 Mrd Euro).
Das schrieb die Weltbank in einem am Montag veröffentlichten Bericht. Danach haben Thailands schlimmste Fluten seit fünf Jahrzehnten den Privatsektor am schwersten getroffen, er verzeichnete 94 Prozent der Schäden und Verluste. Nach Schätzung der Institution muss Thailand in den kommenden zwei Jahren 755 Milliarden Baht (knapp 18 Mrd Euro) investieren, um die angeschlagene Wirtschaft wieder zu beleben. «Wir empfehlen eine grosse Investition in die Wasserwirtschaft», sagte Annette Dixon von der Weltbank. Das Geld müsse sowohl in den Wiederaufbau zerstörter Infrastruktur fliessen, als auch in die Stärkung des Hochwasserschutzes.
Wachstumsprognose Thailand gesenkt
Die Weltbank senkte ihre Wachstumsprognose für dieses Jahr auf 2,4 Prozent. Vor dem Hochwasser hatte sie noch ein Wachstum von 3,6 Prozent vorausgesagt. 2012 aber könnte Thailands Wirtschaft wieder um vier Prozent zulegen, vorausgesetzt das Land investiere massiv. Erst vor kurzem hatte auch Thailands Zentralbank ihre Vorhersage nach unten korrigiert.
Mindestens 615 Todesopfer
Seit August sind ganze Provinzen in Thailand nach heftigen Monsun-Regenfällen überschwemmt worden. Auch die Hauptstadt Bangkok ist teilweise überflutet. Die Zahl der Toten stieg inzwischen auf 615. Hunderte Fabriken standen wochenlang unter Wasser und haben ihre Lieferketten weltweit in der Elektronik- und Automobilwirtschaft unterbrochen. (awp/mc/ps)