Adidas setzt zu neuen Höhenflügen an. (Foto: Adidas)
Herzogenaurach – Für den Sportartikelhersteller Adidas soll nach einem Rekordjahr 2011 die Jagd nach neuen Bestmarken weitergehen. «Wir sind voller Energie ins neue Jahr gestartet und gut aufgestellt, um 2012 erneut hervorragende Ergebnisse zu liefern», sagte Adidas-Chef Herbert Hainer in Herzogenaurach. Befeuern sollen die im Sommer anstehende Fussball-Europameisterschaft in Polen und der Ukraine sowie die Olympischen Spiele in London.
An diese Sportereignisse knüpfen auch die Konkurrenten Nike und Puma grosse Hoffnungen, bieten sie den Konzernen doch die Gelegenheit, ihre Marke zu bewerben und zusätzliche Produkte an den Mann zu bringen.
Umsatzanstieg von 5 bis 9 Prozent erwartet
Im laufenden Jahr erwartet Adidas einen Umsatzanstieg von fünf bis neun Prozent. Der Nettogewinn soll auf 736 bis 770 Millionen Euro steigen. Adidas hatte bereits im November letzten Jahres einen Ausblick auf 2012 gewagt. Mit Hilfe der Europameisterschaft, deren offizieller Sponsor Adidas ist, soll früheren Angaben zufolge der bei der WM 2010 erzielte Rekord von mehr als 1,5 Milliarden Euro Fussball-Umsatz in diesem Jahr übertroffen werden.
2011 besser als erwartet
2011 konnte Adidas soviel umsetzen und verdienen wie nie zuvor. Die Konzernerlöse stiegen um 11,3 Prozent auf 13,3 Milliarden Euro und der Betriebsgewinn verbesserte sich um 13,1 Prozent auf eine gute Milliarde Euro. Der Überschuss legte um 18,2 Prozent auf 671 Millionen Euro zu. Die Aktionäre sollen eine höhere Dividende von einem Euro je Aktie erhalten. Das ist ein Viertel mehr als im Vorjahr. Adidas hatte im vergangenen Jahr gleich mehrfach seine Prognosen angehoben und übertraf jetzt die Erwartungen der Analysten leicht. Die im Dax notierte Aktie gab im vorbörslichen Handel dennoch nach. Laut einem Händler hatten Marktteilnehmer auf einen noch höheren Ausblick gehofft.
Adidas will Nike Marktführerschaft abjagen
Adidas-Chef Hainer zufolge war 2011 ein perfekter Start für die im Jahr zuvor vorgestellten Fünf-Jahres-Ziele. Adidas will in diesem Zeitraum das Fundament legen, um dem grösseren Konkurrenten Nike die Marktführerschaft abzujagen. Bis 2015 soll der Umsatz auf 17 Milliarden Euro steigen und der Gewinn im Schnitt um 15 Prozent zulegen. Wichtige Bausteine in der Strategie bilden Regionen wie China, Russland oder Nordamerika, in denen Adidas bereits 2011 zweistellig zulegen konnte. Aber auch in Europa läuft das Geschäft gut. Adidas wandelt sich zudem zunehmend zum Einzelhändler und verkauft seine Produkte über eigene Läden, was in der Regel profitabler ist als der Absatz über den Grosshandel.
Beschaffungskosten belasten weiterhin
Ein Thema werden für den Konzern im laufenden Jahr angesichts gestiegener Löhne in Asien und hoher Rohstoffpreise weiterhin die hohen Beschaffungskosten sein. Insbesondere in der ersten Jahreshälfte dürfte dies auf die Marge schlagen. Zudem werden die Hedging-Konditionen 2012 etwas ungünstiger ausfallen, schätzt Adidas. Abfedern will der Konzern diese Effekte unter anderem durch Preiserhöhungen. Auch Nike und Puma haben ihre Produkte teurer gemacht. (awp/mc/pg)