Herzogenaurach – Nach einem Verlust 2023 will Deutschlands grösster Sportartikelhersteller Adidas im Sportjahr 2024 mit Fussball-EM und Olympischen Spielen wieder deutlich wachsen. «Wir haben noch viel Arbeit vor uns, aber ich bin sehr zuversichtlich, dass wir auf dem richtigen Weg sind», kommentierte Konzernchef Björn Gulden am Mittwoch auf der Bilanzpressekonferenz in Herzogenaurach die Entwicklung. «Wir werden adidas wieder zurückbringen.» Dies benötige jedoch etwas Zeit.
Wie bereits bekannt, soll der Umsatz währungsbereinigt im mittleren einstelligen Bereich steigen. Dazu sollen derzeit gute Verkäufe der wieder aufgelegten Traditions-Schuhmodelle «Samba» und «Campus» beitragen. «Wir sollten bereits im ersten Quartal etwas Wachstum sehen, aber ich gehe davon aus, dass das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte stärker sein wird», kündigte der Adidas-Chef an. 2026 möchte Adidas dann wieder zweistellig zulegen.
Gulden, vor gut einem Jahr vom Rivalen Puma zu Adidas gewechselt, geht zudem weiter von einem Betriebsergebnis von 500 Millionen Euro aus – nach 268 Millionen Euro im Jahr 2023. Im Jahr des 75-jährigen Bestehens wollen die Franken auch unter dem Strich wieder schwarze Zahlen schreiben.
Abbau der US-Lagerbestände
Das erste Halbjahr dürfte jedoch noch durch den Abbau von Lagerbeständen auf dem nordamerikanischen Markt beeinträchtigt sein, erwartet Adidas. «Mit Ausnahme der USA haben wir nun überall gesunde Lagerbestände», so Gulden.
Wie andere Sportartikelhersteller auch hatte Adidas während der Corona-Pandemie aus Sorge um Lieferschwierigkeiten zu hohe Vorräte aufgebaut. Der Abverkauf konnte wegen der Konsumschwäche häufig nur mit hohen Rabatten erfolgen, was das Ergebnis im vergangenen Jahr beeinträchtigte. Insgesamt konnte Adidas 2023 seine Lagerbestände um fast 1,5 Milliarden Euro abbauen.
Rückläufiges Geschäft in Nordamerika erwartet
Während das Unternehmen 2024 in allen Regionen mit einem Umsatzwachstum rechnet, dürfte der nordamerikanische Markt erneut rückläufig sein. (awp/mc/pg)