Adidas wird nach Yeezy-Abverkauf optimistischer für 2023
Herzogenaurach – Die Geschäfte des Sportartikelherstellers Adidas sind nach schwierigen Monaten rund um die Yeezy-Produkte des umstrittenen Rapper Kanye West im Sommer besser gelaufen als erwartet. Dazu trug auch der Abverkauf der verbliebenen Yeezy-Artikel bei, wie der Dax-Konzern am Dienstagabend in Herzogenaurach mitteilte. Der Vorstand hob deshalb auch für das Gesamtjahr seine Ziele erneut an.
Das Unternehmen rechnet nun für 2023 mit einem Betriebsverlust von 100 Millionen Euro statt der zuvor erwarteten 450 Millionen. Darin sind Belastungen durch die beendete Yeezy-Kooperation und die strategische Überprüfung des Geschäfts inkludiert. Auch der Umsatzrückgang soll geringer ausfallen – statt einem Minus im mittleren einstelligen Bereich sollen die währungsbereinigten Erlöse nur noch um einen kleinen Prozentsatz zurückgehen.
6 Prozent weniger Umsatz in Q3
Im dritten Quartal erzielte Adidas laut vorläufigen Zahlen einen Umsatz von knapp 6 Milliarden Euro und damit sechs Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Ohne Währungskursschwankungen wäre der Erlös sogar um ein Prozent gestiegen, hiess es weiter. Der Betriebsgewinn lag bei 409 Millionen Euro nach 564 Millionen im Vorjahreszeitraum.
Der Sportartikelhersteller habe mit den überraschend vorgelegten Resultaten beim operativen Ergebnis (Ebit) ihre Schätzung deutlich übertroffen und die Jahresziele angehoben, schrieb Analystin Olivia Townsend von der US-Bank JPMorgan. Wichtig sei, dass die Zahlen weniger wegen der Verkäufe der Yeezy-Produkte als wegen der übrigen Geschäfte positiv überrascht hätten.
Auch für Analystin Zuzanna Pusz von der schweizerischen Grossbank UBS hat sich das Geschäft von Adidas klar verbessert. Die Anleger könnten aber auch die niedrigere Verlusterwartung für das Gesamtjahr noch für zu hoch halten. Denn immerhin impliziere sie für das vierte Quartal noch einen hohen Fehlbetrag trotz des positiven Trends. (awp/mc/pg)