Adidas wird wegen hoher Kosten vorsichtiger

Adidas wird wegen hoher Kosten vorsichtiger
Adidas Flagship Store in Schanghai. (Foto: Adidas)

Herzogenaurach – Der Sportartikelhersteller Adidas wird wegen anhaltender Lieferkettenprobleme und eines schwierigeren Marktumfeldes in China vorsichtiger. Zwar bekräftigte der Konzern am Mittwoch seine Jahresprognose, geht aber nun davon aus, das untere Ende der erwarteten Ergebnisspanne zu erreichen. Adidas hatte erst im Sommer seinen Ausblick leicht erhöht.

Bei der operativen Marge hatte Adidas für 2021 bislang 9,5 bis 10 Prozent und beim Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft 1,4 bis 1,5 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Die Bruttomarge soll zwischen 50,5 und 51 Prozent liegen, wie das Unternehmen in Herzogenaurach mitteilte. Das liegt unter der bisher kommunizierten Prognose von etwa 52 Prozent. Der Umsatz soll weiterhin währungsbereinigt um bis zu 20 Prozent zulegen.

Umsatzwachstum abgeschwächt
Im dritten Quartal schwächte sich das Umsatzwachstum ab. Die Erlöse stiegen den Angaben zufolge sowohl in Euro als auch währungsbereinigt um drei Prozent auf 5,75 Milliarden Euro. Das anhaltend problematische Umfeld in China, coronabedingte Lockdowns in der Region Asien-Pazifik sowie Lieferkettenprobleme hätten das Umsatzwachstum um 600 Millionen Euro gedämpft. Wachstumstreiber waren die europäische Region (EMEA) sowie Nordamerika, die jeweils währungsbereinigt um rund 9 Prozent zulegten.

Deutlich tiefere Erlöse in China
Dagegen sanken die Erlöse im wichtigen chinesischen Markt währungsbereinigt um etwa 15 Prozent. Hier hätten die geopolitischen Spannungen angehalten. Wegen Verstimmungen zwischen China und der westlichen Welt unter anderem beim Thema Menschenrechte war es im Frühjahr zu Boykottaufrufen gegen westliche Marken gekommen. Auch belasteten erneute coronabedingte Einschränkungen sowie Naturkatastrophen die Entwicklung.

Wegen der höheren Beschaffungs- und Logistikkosten sank das Betriebsergebnis von 735 Millionen im Vorjahr auf 672 Millionen Euro, die entsprechende Marge fiel auf 11,7 Prozent. Der Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft nahm von 535 Millionen auf 479 Millionen Euro ab.

Nach Minderheiten verdiente Adidas netto hingegen deutlich mehr, was auf Wertzuschreibungen bei der kurz vor dem Verkauf stehenden US-Marke Reebok zurückzuführen ist. Der Verkauf für bis zu 2,1 Milliarden Euro an die Authentic Brands Group soll im ersten Quartal abgeschlossen werden, dann werde auch der überwiegende Teil des Kaufpreises fliessen.

Operative Marge bei 11,9 Prozent
Nach neun Monaten kommt Adidas bislang auf eine operative Marge von 11,9 Prozent und auf einen Gewinn im fortgeführten Geschäft von 1,37 Milliarden Euro. Traditionell gehört das vierte Quartal zu den ergebnisschwächsten bei den Herzogenaurachern. Das währungsbereinigte Umsatzwachstum liegt per Ende September bei 24 Prozent. (awp/mc/pg)

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