Affenpocken: WHO sieht keinen Grund für Alarmstimmung
Genf – Angesichts der ungewöhnlichen Verbreitung von Affenpocken dringt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zwar auf verschiedene Massnahmen, sieht aber keinen Grund für eine Alarmstimmung.
«Das ist keine Krankheit, die die Öffentlichkeit besorgt machen sollte. Es handelt sich nicht um Covid», sagte die WHO-Expertin Sylvie Briand am Freitag in Genf bei einem Briefing für WHO-Mitgliedsländer. Nichtsdestotrotz sollten die Staaten Erkrankte schnell erfassen und die Betroffenen isolieren. Die WHO geht davon aus, dass die meisten Fälle mild verlaufen. Allerdings hätten Schwangere, Kinder und Menschen mit schwachem Immunsystem ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf.
«Wir haben ein gutes Zeitfenster, die Übertragung nun zu stoppen», sagte Briand. Unklar sei aber, wie gross die Lagerbestände an Impfstoffen gegen Pocken seien, die auch gegen Affenpocken helfen dürften. Die WHO rechnet mit einer weiter steigenden Zahl von Fällen. Die Affenpocken seien inzwischen in mehr als 20 Ländern aufgetreten. «Wir wissen nicht, ob wir gerade nur die Spitze des Eisbergs sehen», so Briand. Zur Ursache der aktuellen Entwicklung gibt es nach bisherigen Angaben noch keine klaren Erkenntnisse. (awp/mc/pg)